Fachtagung in Zürich

CMI setzt auf "Mobile First und Cloud First"

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Gemeinsam mit Kunden hat CM Informatik (CMI) seinen 30. Geburtstag mit einer Fachtagung gefeiert. Das Unternehmen setzt für seine Produktneuentwicklungen auf Mobilität und die Cloud. Vom bisherigen Gever-Komplettpaket will sich CMI verabschieden.

Stefan Bosshard, Geschäftsführer bei CMI. (Quelle: Netzmedien)
Stefan Bosshard, Geschäftsführer bei CMI. (Quelle: Netzmedien)

CM Informatik (CMI) hat am 30. März im ehemaligen Zürcher Börsensaal, dem heutigen Aura, seine Fachtagung abgehalten. Am Event präsentierte das Unternehmen seine Produktneuheiten und Strategie. Gleichzeitig feierte CMI mit dem Event seinen 30. Geburtstag mit einem Jubiläumsapéro am Ende der Veranstaltung. Mit 400 Gästen war der Event ausgebucht.

Durch die Veranstaltung führte Michael Eisner mit zahlreichen spassigen Einlagen, ironischen Kommentaren und bissigen Anspielungen. Das Publikum honorierte seine Beiträge mit viel Beifall und zahlreichen Lachern.

Michael Eisner (Quelle: Netzmedien)

"Mobile First und Cloud First"

Nachdem Eisner das Publikum aufgewärmt hatte, begrüsste CMI-Geschäftsführer Stefan Bosshard die Gäste. Er gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Unternehmens. Vor 30 Jahren begann die Firma mit Lösungen für Anwaltskanzleien. Später weitete sie ihr Portfolio auf Verwaltungen aus. Bei der letzten CMI-Fachtagung vor zwei Jahren kündigte Bosshard an, als Nächstes das Bundeshaus ins Visier nehmen zu wollen. Bei diesem Unterfangen habe CMI einige Erfolge erzielt, sagte er.

Zusammen mit Partnern gewann CMI in den vergangenen zwei Jahren 135 Neukunden. Inzwischen nutzen 16 Kantone die Lösungen des Unternehmens und der 17. werde vermutlich bald folgen, zeigte sich Bosshard optimistisch. Über 600 Kunden hat die Firma aktuell.

Gleich darauf erläuterte er die Zukunftsvision von CMI. Das Unternehmen borgte dazu den Slogan von Microsoft: "Mobile first – Cloud first". Bei allen neu entwickelten Anwendungen wolle sich CMI zunächst auf die mobilen Aspekte konzentrieren und danach erst auf den Desktop, kündigte er an. Die Nutzer wollen jederzeit auf ihre Daten zugreifen können. CMI will mit neuen Cloud- und Mobile-Anwendungen diesem Bedürfnis gerecht werden. Erreichen will CMI dies mit dem neuen "Mobile Client", der in den nächsten Jahren schrittweise den altbewährten "Rich Client" ablösen soll. Einen Zeitrahmen nannte Bosshard nicht, da es noch zu viele Unbekannte gebe.

Gever wird zu Grabe getragen

Im Anschluss stellte Christoph Leggenhager von CMI den Web Client für die Lösung Axioma genauer vor. Um den Client zu betreiben, brauche es einzig einen Browser, der Funktionsumfang ist bisher aber noch beschränkt. Dafür biete er Responsive Design und könne auf verschiedenen mobilen Geräten genutzt werden. CMI arbeite daran, Schritt für Schritt alle Funktionen des Rich Clients zu integrieren.

Christoph Leggenhager (Quelle: Netzmedien)

Die Anwesenden sollten sich vom Gever (Kurzform von Geschäftsverwaltung), wie es aktuell verwendet wird, verabschieden, sagte er provokativ. Auf einer Folie seiner Präsentation grub er das Gever symbolisch zu Grabe. Leggenhager zufolge zeigt die Erfahrung, dass die Kunden nur Teile des ganzen Gever nutzen würden. Eine solche grosse und umfassende Lösung brauche es seiner Meinung nach nicht. Daher teilte CMI Gever in folgende drei Elemente: Aktenverwaltung, Vorgangsverwaltung und Kontaktverwaltung. Vielen Kunden würde die Aktenverwaltung ausreichen. Mit dem neuen System könnten sie je nach Bedarf weitere Elemente hinzufügen und müssten nicht das ganze System an sich übernehmen.

Schauspielerische Einlage

Mit einer schauspielerischen Einlage veranschaulichten drei CMI-Mitarbeiter, welche Möglichkeiten die neue mobile Welt biete. Ein Kunde meldete in dem Stück einen schlecht beleuchteten Fussgängerüberweg einem ihm bekannten Politiker. Die Plattform für diese Meldung wurde von einem Partner CMIs entwickelt und übermittelt die Daten direkt in die Axioma-Lösung. Daraufhin nahm sich zunächst die Verwaltung dieses Anliegens an und leitete es an den Politiker weiter. Dieser brachte es untermauert mit Studien und anderen behördlichen Dokumenten in den parlamentarischen Prozess ein. Dabei demonstrierten die Akteure, wie etwa die App zur Sitzungsvorbereitung von CMI funktioniert.

Das Anliegen des Bürgers durchlief in der Demo verschiedene Prozesse der Bearbeitung, bis schliesslich eine Laterne am Fussgängerüberweg aufgestellt wurde. Zum Abschluss tranken der Politiker und der Bürger noch zusammen einen auf den Erfolg. Die Demo sollte aufzeigen, wie mobil und medienbruchsfrei der Prozess mit der mobilen Lösung von CMI abgewickelt werden kann.

Archivierung und papierarmes Büro

Die zweite Hälfte des Vormittags stand im Zeichen des papierarmen Büro und der Archivierung. CMI-Geschäftsführer Bosshard stellte zunächst die neue Archivierungslösung seines Unternehmens vor. In den letzten beiden Jahren sei dem Unternehmen ein Durchbruch gelungen. CMI setze dabei auf Offenheit und ermögliche die Anbindung von Drittanbietern, betonte er.

Im Anschluss zeigte Marco Zollinger, Teamleiter bei CMI, wie ein Vorgang die verschiedenen Phasen eines behördlichen Lebenszyklus durchläuft. Von der aktiven Phase über die semiaktiven Phase bis schliesslich zum Übergang ins Archiv. Dabei konnte CMI diese Prozesse übergangsfrei realisieren. In den Web Client wurde die Archivierungslösung bereits integriert.

Als Beispielkunde für die Archivierungslösung trat Jacques Oberli, Leiter Kantonale Steuerverwaltung Appenzell Ausserrhoden, auf die Bühne. Der Kanton wollte die Papierflut bei den Steuererklärungen eindämmen, sagte er. Zusammen mit CMI konnte der Kanton eine Lösung realisieren, die eine papierlose Verarbeitung von Steuerklärungen ermöglicht. Mit CMI konnte die Steuerverwaltung vom Eingang der Steuererklärung "bis hin zum Staatsarchiv" alles realisieren, sagte Oberli.

Jacques Oberli (Quelle: Netzmedien)

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