Stellenabbau geplant

Swisscom stagniert und will sparen

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Gewinn und Umsatz von Swisscom verharrten im Geschäftsjahr 2017 in etwa auf dem Vorjahresniveau. In der Schweiz verbuchte das Unternehmen einen Umsatzrückgang. In den nächsten Jahren will der Telko sparen, auch beim Personal.

Swisscom hat seine Geschäftszahlen für das zurückliegende Jahr 2017 vorgelegt. Der Umsatz des Unternehmens stagnierte bei rund 11,7 Milliarden Franken. Im Schweizer Kerngeschäft musste das Unternehmen sogar einen Rückgang von 2,1 Prozent verbuchen, wie des in einer Mitteilung heisst.

Schweizgeschäft schwächelt

In der Schweiz sank der Umsatz um 2,4 Prozent auf rund 9,1 Milliarden Franken. Als Gründe dafür nannte der Telko Einbussen bei der Festnetztelefonie. Hingegen entwickelt sich das Geschäft mit der italienischen Tochter Fastweb gut und konnte die Einbussen kompensieren. Das Umsatzplus bei Fastweb betrug 8,3 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro. Der Gewinn der Geschäftseinheit stieg bereinigt von Sondereffekten um 9,6 Prozent.

Der Gewinn von Swisscom sank im Jahresvergleich um 2,2 Prozent. Unter dem Strich verbuchte Swisscom ein Plus von 1,57 Milliarden Franken.

Swisscom CEO Urs Schaeppi äussert sich in einer Videobotschaft zu den Geschäftszahlen:

Stellen abbauen und sparen

2017 sank die Zahl der Vollzeitstellen um rund 700. Gemäss Mitteilung wurden zwei Drittel der Stellen durch normale Fluktuationen abgebaut. Für rund 100 Mitarbeitende griff ein Sozialplan.

Von 2018 bis 2020 will Swisscom jährlich rund 100 Millionen Franken Kosten sparen. Dies sind jährlich 40 Millionen mehr als bisher geplant. Vor allem durch die Vereinfachung von Arbeitsabläufen soll Geld eingespart werden. Zudem sei die IP-Telefon günstiger. Ein Teil der Einsparungen wird auch durch Stellenabbau erfolgen. Betroffen seinen vor allem die grössten Standorte in Bern und Zürich. Der Abbau soll über alle Bereiche hinweg erfolgen, sagte Swisscom-Personalchef Hans Werner. Neue Stellen kündigte Swisscom hingegen in den Bereichen Cloud und Sicherheit an.

Bündelangebote ziehen

Für sein Bündelangebot "InOne" konnte Swisscom mehr Kunden gewinnen. Die Zahl der Abonnenten stieg um 14,1 Prozent, wie es weiter heisst. Insgesamt 1,3 Millionen Kunden zählte der Telko Ende 2017. Im gleichen Zeitraum stieg der Umsatz mit Bündelangeboten um 13,4 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken.

Die Zahl der Festnetzanschlüsse sank auf nur noch 2 Millionen. Im Jahresvergleich ging die Zahl der Anschlüsse um 320'000 zurück.

Zuwächse gab es hingegen bei Swisscom TV. Nach eigenen Angaben steigerte Swisscom seinen Marktanteil im TV-Geschäft von 32 auf 33 Prozent. Die Zahl der Anschlüsse wuchs damit um 3,5 Prozent auf fast 1,5 Millionen.

Abozahlen stagnieren

Weiterhin rückläufig ist das Geschäft mit Prepaid-Angeboten. 65'000 weniger waren es Ende 2017 im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig stieg die Zahl der Postpaid-Abos um 90'000. Dadurch resultiert ein leichtes Plus von 0,4 Prozent bei den Mobilfunkanschlüssen auf rund 6,6 Millionen.

Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet Swisscom einen Umsatz von 11,6 Milliarden Franken. Der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA) soll bei 4,2 Milliarden liegen, kündigte Swisscom weiter an. Dies würde erneut eine Stagnation im Vergleich zum laufenden Jahr bedeuten.

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