Best of Swiss Apps

Best of Swiss Apps sucht das beste Schweizer App-Projekt

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Am 7. November wird am Event Best of Swiss Apps 2018 das beste Schweizer App-Projekt prämiert. Die Jury hat bei Digicomp in Zürich die Shortlist erstellt. Die Redaktion war dabei.

Die BOSA-Jury beim Willkomens-Café (Quelle: Netzmedien)
Die BOSA-Jury beim Willkomens-Café (Quelle: Netzmedien)

Am 1. Oktober hat sich die Jury von Best of Swiss Apps bei Digicomp getroffen, um die eingereichten Projekte zu beurteilen. Die Eingabefrist lief am 17. September ab. Die Jury bewertete die Eingaben in den folgenden zehn Kategorien: Business Impact; Campaigns; Design; Enterprise; Functionality; Games; Innovation; User Experience & Usability; Mixed, Augmented & Virtual Reality. Zusätzlich gibt es die Sonderkategorie Conversational Apps.

Sonderkategorie und neuer Jurypräsident

Dieses Jahr gibt es einige Neuerungen. Die Sieger von Best of Swiss Apps präsentierten ihre Projekte bis jetzt nach dem Event an einem Simsa Late Afternoon Talk. Diesen organisiere künftig Swico, sagte Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienstleistungen und Geschäftsleitungsmitglied des Verbands. Der Hintergrund ist, dass sich Swico und Simsa am 30. Juni zusammenschlossen.

Laut Heinrich Meyer, CEO und Verleger der Netzmedien AG, gab es dieses Jahr 164 Kategorieneingaben für den Event. Letztes Jahr waren es 138. Christof Zogg ist neu Jury-Chairman von Best of Swiss Apps. Er arbeitet aktuell noch bei den SBB als Director Digital Business, wird das Unternehmen aber Ende Jahr verlassen.

Die Jury zeichnet dieses Jahr auch Conversational Apps in einer Sonderkategorie aus. Damit gemeint sind Apps, die mehr als bloss Chatbots sind und mit Sprachassistenten wie Alexa, Cortana und Siri zusammenarbeiten können. Die Kategorie soll zeigen, was die Schweiz in diesem noch recht neuen Feld für Innovationen bietet. Die Punkte der Sonderkategorie zählen auch für das Agenturranking, das die erfolgreichsten App-Agenturen ausweist.

Wer befangen ist, verlässt den Raum

Die Redaktion besuchte die Kategorien Design, Functionality und User Experience & Usability. Die Kategorie User Experience & Usability begann den Tag mit einer Vorstellungsrunde. In der Jury sitzen Experten der Unternehmen Apps with love, Appculture, Bluewin, Dreipol, Easy to use, Ergon, Evernote, Unic und YR.

Der Jurypräsident musste den Raum gleich zu Beginn verlassen. Denn für die Jury gibt es eine wichtige Regel: Wer an einem Projekt beteiligt ist, darf an der Diskussion nicht teilnehmen. Die Jury hielt diese Vorgabe gestern konsequent ein.

Schlechte User Experience trübt guten Content

In der Kategorie User Experience & Usability ging es um Content, Storytelling, Einfachheit, Zugänglichkeit, Accessability und den Umgang mit dem Nutzer. Die Juroren schauten sich auch den Set-up-Dialog der Apps an. Abzüge gab es für eine unklare Benutzerführung. In einer App kann der Nutzer zum Beispiel Sterne sammeln. Was diese genau bedeuten, wird ihm allerdings nicht mitgeteilt. In einer anderen App muss der Nutzer Fragen beantworten - ohne zu wissen, wie lange der Prozess noch dauert.

Die Juroren bemängelten ausserdem zu kleine Schriften und Apps mit Icons, die unterschiedlich gross sind. Auch die Vermischung von Englisch und Deutsch kam nicht gut an. Ebenso Menus, die ohne erkennbares Konzept erscheinen - zum Teil von links nach rechts und zum Teil von unten nach oben. Fazit eines Jurymitglieds: "Schade, denn der Content wäre eigentlich spannend."

Kreatives Design ist nicht alles

Die Jury der Design-Kategorie befasste sich mit User-Interfaces, Design-Sprachen und gestalterischer Kreativität. Die Juroren diskutierten etwa darüber, wie man Edutainment richtig umsetzt. "Kreatives Design muss nicht immer zielführend sein", sagte einer der Juroren. Und nicht jede App, die aufgeräumt daherkommt, wirkt auch modern. Vor allem dann nicht, wenn die Macher keine Design-Elemente einbauen, um die App nicht statisch wirken zu lassen.

In einigen Apps gab es einen Design-Bruch, wenn die App auf eine Website verlinkte. Das kam bei den Juroren nicht gut an. Oft kritisiert wurden auch eine unklare Typografie, schwierige Kontraste und eine nicht intuitive Menuführung. Für die Jury musste in den Apps ein roter Faden erkennbar sein. Eine andere App konnte der Nutzer nicht richtig beenden, was die Juroren frustrierte. "Ich muss diese App abschiessen, um aus ihr rauszukommen", sagte einer der Juroren. "Das nervt."

Features, die nicht funktionieren

In der Kategorie Functionality lag der Fokus auf dem Nutzen der Apps. Der Sinn und Zweck einer App sollten klar erkennbar, ihr Umfang sinnvoll und die Funktionen klar sein. Die Juroren fragten sich bei einigen Apps, warum sie die Macher in der Kategorie Functionality einreichten. Gar nicht gut kamen Features an, die zwar in der App drin sind, aber nicht richtig funktionieren.

Apps, die den Charakter einer Technologiedemo hatten, waren in der Jury umstritten. Auch Funktionen, die die Macher selbst und bloss mangelhaft umsetzten, obwohl sie in Android und iOS bereits standardmässig vorhanden sind, sorgten für Kopfschütteln. Einige Apps fand die Jury aber auch richtig gut. Vor allem solche, die alle Features beinhalten, die der Nutzer in der App erwartet.

Shortlist kommt am 4. Oktober

Wer es auf die Shortlist für Best of Swiss Web 2018 geschafft hat, werden die Netzmedien am 4. Oktober kommunizieren. Die Master-Kandidaten gibt der Verlag am 10. Oktober online bekannt. Eine Übersicht über alle Projekte folgt in Netzwoche 16, die am 17. Oktober gedruckt und als E-Paper erscheinen wird.

Die Leserwahl findet vom 22. bis 26. Oktober statt. Der Event geht am 7. November im Aura in Zürich über die Bühne. Die Türen öffnen um 17 Uhr, das Programm startet um 18 Uhr. Mehr über die Veranstaltung finden Sie auf der Website von Best of Swiss Apps 2018.

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