IoT-Technologie für die Pflegebranche

Innosuisse zeichnet Agetech-Start-up Caru aus

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von fro, startupticker.ch

Innosuisse zeichnet das Agetech-Start-up Caru für sein sensorbasiertes und selbstlernendes Notrufsystem aus. Jetzt planen die Zürcher die Expansion nach Deutschland.

Die beiden Gründer und Co-CEOs von Caru: Susanne Dröscher (l.) und Thomas Helbling. (Source: caruhome.com)
Die beiden Gründer und Co-CEOs von Caru: Susanne Dröscher (l.) und Thomas Helbling. (Source: caruhome.com)

Die Pflege und Betreuung von älteren Menschen ist zeit- und personalintensiv. Die dadurch entstehenden Kosten liegen allein in der Schweiz bei rund neun Milliarden Franken im Jahr - Tendenz steigend. Bis 2030 fehlen gemäss Studien zudem rund 65'000 Pflegefachkräfte schweizweit. Eine Option, um das Kostenwachstum zu dämpfen, ist die technologische Unterstützung der Pflege- und Betreuungsabläufe. Dort setzt das Zürcher Start-up Caru an.

Das patentierte, selbstlernende IoT-System erfasst die wichtigsten Parameter des Raumklimas. Das System von Caru analysiert das Nutzerverhalten und erkennt Abweichungen, die beim Pflegepersonal einen Alarm auslösen können. Per Sprachsteuerung oder die Berührung eines Alarmknopfs können die Bewohnerinnen und Bewohner aber auch aktiv Hilfe anfordern.

Das Zertifikat von Innosuisse würdigt das Produkt und die Technologie dahinter. "Die Auszeichnung ist für uns eine Bestätigung von aussen für das Team und die bis dahin geleistete Arbeit. Zudem gibt es neuen Kunden Sicherheit, dass das Unternehmen auf solider Basis agiert", sagt Susanne Dröscher, die Mitgründerin des Unternehmens.

Caru hat sein Produkt seit der Lancierung 2019 stets weiterentwickelt. So hat das Start-up etwa im Hinblick auf die Markteinführung für Privatkunden im April 2020 eine neue Funktion implementiert. Im "Family Chat" können Sprachnachrichten mit Familienangehörigen geteilt werden. Seit rund drei Wochen ist ausserdem "Caru Air" erhältlich: Das Gerät misst den CO2-Gehalt in der Luft und zeigt anhand eines einfachen Ampelsystems an, wann es Zeit ist, zu lüften.

Im April 2020 hatte das Start-up bei seinen Investoren drei Millionen Franken eingesammelt. Mit einem Wandeldarlehen soll die Serie-A-Runde nun komplettiert werden. "Wir freuen uns über das Interesse von bestehenden und neuen Investoren", sagt Dröscher.

Die Erträge aus dieser Finanzierungsrunde will Caru für die Markterweiterung nach Deutschland nutzen. Man verhandle mit potentiellen Vertriebspartnern.

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