"Data Synthesizer"

Avaloq lanciert Lösung zur Simulation von Kundendaten

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von Fabian Kindle und jor

Das Fintech-Unternehmen Avaloq hat eine Lösung zur Simulation von Kundendaten für die Softwareentwicklung präsentiert. Der Avaloq Data Synthesizer nutzt dabei echte Daten, um die Authentizität zu gewährleisten.

(Source: Scott Graham / Unsplash.com)
(Source: Scott Graham / Unsplash.com)

Avaloq hat eine Lösung lanciert, mit der Finanzinstitute für die Softwareentwicklung echte Kundendaten simulieren können. Das Produkt nennt sich Data Synthesizer. Die Lösung für sogenannte synthetische Daten läuft in der Sandbox des Service-Marktplatzes Avaloq.one, wie das Fintech-Unternehmen mitteilt. Ziel sei es, eine kontrollierte cloudbasierte Umgebung für die Softwareentwicklung bereitzustellen.

Training von ML-Modellen für stark regulierte Branchen

Was sind synthetische Daten? Das sind Daten, die von einem Computer erzeugt wurden, der in der Lage ist, "echte" Dateneingaben nachzuahmen. Synthetische Daten kommen für das Training von Machine-Learning-Modellen zum Einsatz. Unternehmen setzten auf synthetische Daten, weil es oft schwer ist, an echte Daten zu gelangen oder diese zu nutzen - beispielsweise aus datenschutzrechtlichen oder anderen regulatorischen Gründen. Synthetische Daten lassen sich zudem hochgradig automatisiert aufbereiten.

Der Avaloq Data Synthesizer verwendet echte Daten für die Produktion der synthetischen Daten. Avaloq versichert aber, dass die Daten nicht zur Identifikation der Kunden führen können. Das Ergebnis der Simulation ist eine authentische Datenbank, die sich so verhält wie das Original. Dadurch habe sie eine höhere Qualität als alternative Lösungen wie die Anonymisierung von Daten oder künstliche Datenbanken. Die neue Lösung soll damit eine Compliance-konforme Möglichkeit bieten, die Entwicklung und das Testen von Software zu verbessern. Zudem liessen sich mithilfe der Lösung Trainingsdaten auch über Landesgrenzen hinweg verwenden.

"Eine synthetisierte Datenbank beschleunigt die Entwicklungsprozesse, verhindert Systemfehler und bietet die Freiheit, nach Belieben Partner einzubeziehen – eine zunehmend wichtige Eigenschaft in einem Open-Banking-Ökosystem", sagt Thomas Beck, Chief Technology Officer bei Avaloq. "Für Finanzinstitute ist die Entwicklung ähnlicher Lösungen im eigenen Haus hochkomplex und sehr oft zu teuer. Diese neue Lösung, die umfassend getestet wurde und bereits im Einsatz ist, ist das direkte Ergebnis einer starken Nachfrage nach einer kostengünstigen, unkomplizierten Lösung."

Die Lösung ist bereits im Einsatz

Avaloq bietet das Produkt als Add-on zu Avaloq Core an. In der Sandbox des Service-Marktplatzes Avaloq.one könnten Kunden die synthetischen Daten testen. Über die REST-API von Avaloq.one liesse sich der Data Synthesizer in die Avaloq Banking Suite integrieren.

Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) nutzt die Lösung bereits. Die LUKB verwende synthetisierte Daten, um externen Partnern den Zugriff auf ihre APIs zu gewähren, damit sie eine spezifische Bankanwendung entwickeln und testen können. "Wir haben über die Avaloq.one-Sandbox erfolgreich Produkte und Dienstleistungen mit dem Data Synthesizer getestet. Diese Lösung hat es der LUKB ermöglicht, Tests schnell und effizient durchzuführen. Insbesondere können wir und unsere Partnerunternehmen – alle von zuhause aus arbeitend – mithilfe synthetisierter Daten viel realistischer testen, sodass wir praxisrelevantere und besser umsetzbare Ergebnisse erhalten", sagt Stefan Lüthy, Head of Digitalization und Multichannel Management bei der LUKB

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DPF8_200517