Verbandsnachrichten von Asut

Geballtes Branchenwissen

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von Christine D’Anna-Huber, Redaktion, Asut-Bulletin

Als Stimme der ICT-Branche ist Asut, der Schweizerische Verband der Telekommunikation, für Politik, Wirtschaft und Verwaltung längst zur festen Grösse geworden. Die Schlagkraft des Verbands stützt sich nicht zuletzt auf ein einmaliges Netzwerk von Expertinnen und Experten aus ICT und Anwenderbranchen, die ihr Know-how in Fachgremien bündeln und dort gemeinsam Strategien, Positionen und Branchenlösungen erarbeiten.

Christine D’Anna-Huber, Redaktion, Asut-Bulletin. (Source: zVg)
Christine D’Anna-Huber, Redaktion, Asut-Bulletin. (Source: zVg)

Asut, das sind nicht nur durchweg ausgebuchte Fachkonferenzen und Networkinganlässe wie das Asut-Seminar, die IoT-Konferenz oder das Asut-Kolloquium. Asut ist gleichzeitig auch eine einmalige Plattform: In insgesamt 12 Fachgremien poolen rund 360 von den Verbandsmitgliedern delegierte Expertinnen und Experten ihr Branchen-Know-how, tauschen sich regelmässig aus und produzieren Hochkonkretes. Sie erarbeiten Strategien, Positionen und Branchenlösungen, diskutieren Anwendungsfälle, publizieren Studien und Leitfäden und organisieren Workshops. Und bilden so, dank des geballten Expertenwissens und des Engagements ihrer Mitglieder, das eigentliche Herzstück des Verbands.

Klassische Themen und neue Akzente

Die Themenvielfalt ist enorm. Ein Teil der Asut-Fachgremien befasst sich mit den klassischen ICT-Themen wie den Anforderungen für eine hocheffiziente und innovative Kommunikationsinfrastruktur, die für den Verband nach wie vor von zentraler Bedeutung sind. Ein Beispiel ist hier der 2019 publizierte Leitfaden «Smart Home», der Bauherren, Eigentümern, Architekten und dem Elektrofachpersonal bereits während der Planungsphase bei der Wahl der passenden Infrastruktur für ein zukunftsgerichtetes, intelligentes und vernetztes Heim unterstützt. Oder das zurzeit erarbeitete Whitepaper dazu, wie eine einheitliche Grundinfrastruktur zu gestalten wäre, damit Immobilien für die Gebäudevernetzung beziehungsweise das Internet of Things (IoT) fit werden.

Andere Fachgremien setzen neue Akzente. So hat die Fachgruppe Smart Energy vergangenes Jahr eine erweiterte zweite Auflage des Leitfadens «Smart Energy@ICT» präsentiert. Dieser Praxisleitfaden zeigt an konkreten Betriebskonzepten auf, wo die ICT-Branche und die Elektrizitätswirtschaft zusammenspannen sollten, damit Energienetze smart werden können. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Energie wird sich die Fachgruppe in den kommenden Monaten zudem darüber Gedanken machen, wie ein Informationshub als effizienter Ansatz für die zukünftige Organisation des Daten- und Informationsaustausches im Schweizer Strommarkt ausgestaltet sein könnte.

Die Fachgruppe Smart Mobility befasst sich ihrerseits mit den Kommunikationsanforderungen für die smarte und automatisierte Mobilität und hat dazu viel beachtete Publikationen vorgelegt: Die gemeinsam mit der Universität St. Gallen und PWC publizierte Studie «Shape the Future of Mobility» analysiert die Voraussetzungen und Hindernisse für ein zukunftsfähiges Schweizer Mobilitätssystem und formuliert entsprechende Handlungsempfehlungen. Das Whitepaper «Innovative Mobilität in der Schweiz» formuliert erste strukturelle Erkenntnisse zu den Erfolgskriterien und Herausforderungen für innovative digitale Mobilitätsdienstleistungen.

Es geht um die Zukunftsfähigkeit der Schweiz

Mit ihren 80 Mitgliedern das weitaus grösste Expertengremium ist nicht von ungefähr die Fachkommission Data Center Infrastructure. Datacenter-Betreiber wie Google, Green, Interxion oder OIZ sind hier ebenso vertreten, wie Technologielieferanten und Planer. Zu den Schwerpunkten der Gruppe gehören neben Themen wie Best Practice und Energieeffizienz insbesondere auch die Standortförderung: Denn angesichts des globalen Datenwachstums und der fortschreitenden Digitalisierung ist eine starke Datacenter-Branche auch im Interesse eines zukunftsfähigen Wirtschaftsplatzes Schweiz.

Auch im Bereich der Ausbildung verändert die Digitalisierung die Anforderung in Bezug auf Ausbildung und Kompetenzen. Die Fachkommission Bildung beschäftigt sich damit, wie dem Zeitalter der Digitalisierung angemessene Lern- und Lehrumgebungen aussehen müssten. Sie hat dazu eine Studie («Zeitgemässe digitale Lern- und Lehrumgebungen für die Schweizer Schulen») und ein Positionspapier («Förderung von digitalem Lernen und Lehren in der Schweiz») vorgelegt, das dazu beitragen soll, dass das exzellente Schweizer Bildungssystem die Chancen der Digitalisierung zu packen vermag.

Die Fachgruppe Recht erarbeitet Positionen zu laufenden Vernehmlassungen. Im vergangenen Jahr betraf dies insbesondere die Bereiche Datenschutz, Raumplanung sowie Änderungen der Verordnungen zum Arbeitsgesetz. Auch zum neuen Gesetz für den Jugendschutz in den Bereichen Film und Videospiele hat sich Asut geäussert. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang die Asut-Brancheninitiative zum Jugendmedienschutz, welche die kompetente Kommission (Fachgruppe Jugendmedienschutz) überarbeitet und in einer neuen Version aufgelegt hat: Die unterzeichnenden Unternehmen verpflichten sich dazu, mit freiwilligen technischen Massnahmen und insbesondere mit Informationen und Aufklärungsarbeit zur Förderung eines umsichtigen und selbstverantwortlichen Umgangs Jugendlicher mit den neuen Medien beizutragen.

Eine ganz besondere Bedeutung schliesslich kommt der Fachkommission Normen zu. In der europäischen Normungsorganisation ETSI wird die Schweiz im Fachnormenbereich Telekommunikation nämlich durch Asut vertreten. Bei öffentlichen Normenvernehmlassungen fällt der Fachkommission somit die Aufgabe zu, die Bildung der schweizerischen Position zu koordinieren.

Weitere Informationen zu den Fachgremien finden sich auf der Asut-Website. Einen detaillierten Einblick in die Arbeit der Fachgremien gibt der Asut-Jahresbericht 2021.

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