Tech-Trends

Metaverse, generative KI, Rezession - sind die CIOs bereit für 2023?

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: Maximilian Schenner

Sollten CIOs sich in das Metaversum stürzen? Sollten sie sich auf die Unterstützung von Mitarbeitern vorbereiten, die generative KI einsetzen? Info-Tech hat sieben Trends herausgearbeitet, die den Alltag von CIOs im Jahr 2023 beeinflussen werden.

(Source: engin akyurt / unsplash.com
(Source: engin akyurt / unsplash.com

In dem Bericht "Tech Trends 2023" zeigt Info-Tech sieben Trends auf und gibt CIOs Ratschläge für das kommende Jahr.

Metaverse

Es ist bekannt, dass an offenen Standards für Metaversum gearbeitet wird, z. B. im Metaverse Standards Forum. Diese Bemühungen bezeichnet Info-Tech als wesentlich, um eines Tages die Vision eines defragmentierten Metaverse zu verwirklichen. Obwohl das Metaversum von den Tech-Giganten vorangetrieben wird, stösst es laut der Umfrage von Info-Tech bei den Unternehmen noch auf wenig Interesse. So beabsichtigen etwa zwei Drittel der befragten Firmen nicht, Interaktionsmodi in der virtuellen Realität einzuführen, was darauf hindeutet, dass sich das Metaversum als hybride Arbeitslösung noch in der Konzeptualisierungsphase befindet. Nur eines von vier Unternehmen hat bereits einen Proof of Concept durchgeführt oder plant, dies zu tun. Info-Tech heben insbesondere das Potenzial des Metaversums und der digitalen Zwillinge für die Planung und Wartung komplexer Anlagen oder Umgebungen hervor. Die Analysten raten den Unternehmen jedoch, sich nicht kopfüber in das Metaversum zu stürzen, sondern sich Zeit zu nehmen, um das nötige Wissen aufzubauen.

Generative KI

Als Modelle, die mithilfe einer massiven Anzahl von Daten trainiert werden, um originelle Werke zu produzieren, ist generative künstliche Intelligenz nicht auf die bildenden Künste beschränkt, erinnert Info-Tech. Unternehmen könnten sie beispielsweise nutzen, um ihre Cybersicherheitsanalysen zu verbessern, vorbeugende Wartungsarbeiten durchzuführen oder Qualitätskontrollen vorzunehmen. In der Umfrage des Marktforschungsunternehmens stehen BI, die Automatisierung von sich wiederholenden Aufgaben und die Identifizierung von Cyberrisiken ganz oben auf der Liste der Anwendungsfälle für KI im Allgemeinen. Gerade die sogenannten generativen Modelle könnten die Leistung in diesen drei Bereichen verbessern. Zum Beispiel, indem sie unstrukturierte Daten in ein besser organisiertes Format umwandeln. Die Firma rät unter anderem den IT-Abteilungen, sich Wissen über diese KI anzueignen, da die Mitarbeiter auf der Geschäftsseite wahrscheinlich beginnen werden, sie punktuell zu nutzen. Es wird also darum gehen, einen Weg zu finden, ihnen zu helfen oder die mit ihrer Nutzung verbundenen Risiken zu begrenzen.

Von Geschäftsbereichen gesteuerte Datenmodelle

Die Analysten von Info-Tech weisen darauf hin, dass die Nutzung von Daten in Branchen, die vor dem Aufkommen der Digitalisierung gut etabliert waren, nicht unbedingt die erhofften Ergebnisse geliefert hat. Die Tech-Anbieter könnten sich bei den Massnahmen, die für die Kunden dieser Unternehmen am nützlichsten sind, irren. Um dies zu korrigieren, haben die Anbieter begonnen, mit den Unternehmen zusammenzuarbeiten, um effektiver zu ermitteln, welche Informationen zur Steigerung des Datenwerts benötigt werden. Vor diesem Hintergrund wird erwartet, dass die Investitionen in Data Lakes oder Data Fabrics im Jahr 2023 um 5 % steigen werden, was sie zur zweitwichtigsten Technologie für neue Ausgaben hinter der künstlichen Intelligenz macht. Darüber hinaus bauen 41 % der von der Firma befragten Unternehmen interne Kapazitäten für die Datenanalyse auf. Info-Tech empfiehlt jedoch, mit einem externen Datenanalyseanbieter zusammenzuarbeiten, um eine Reihe von Fähigkeiten zu erhalten, die die Erfolgsaussichten solcher Projekte erhöhen.

Nachhaltige digitale Prozesse

Viele Unternehmen haben massiv in die Digitalisierung ihrer Geschäftstätigkeit investiert, um ihre Produktivität und Effizienz zu steigern, so die Autoren des Berichts. Es werden neue Ressourcen und Strategien benötigt, um den Schwung in diesem Prozess, der eigentlich nie endet, aufrechtzuerhalten. Mehr als zwei Drittel der von Info-Tech befragten Unternehmen gaben an, dass der Wunsch, die Produktivität zu steigern, ohne die Anzahl der Mitarbeiter zu erhöhen, ein entscheidender Faktor für die weitere Digitalisierung ist. Um ihre Ziele zu erreichen, müssen die Unternehmen jedoch über die blosse Digitalisierung der Prozesse hinausgehen und versuchen, diese zu optimieren, schlagen die Analysten vor, indem sie z. B. durch Log-Analyse die internen Abläufe aufdecken. Durch den Einsatz von Process Mining-Techniken können zudem Redundanzen erkannt und beseitigt werden. Info-Tech rät Unternehmen, ihren ERP-Anbieter zu fragen, ob er in naher Zukunft eine Process Mining-Funktion einbauen will, bevor sie in eine separate Lösung investieren.

Bericht und Analyse von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG)

2023 werden börsennotierte Unternehmen in Europa und den USA verpflichtet sein, ihre Kohlenstoffemissionen zu veröffentlichen, heißt es in dem Bericht. Der Bericht zeigt, dass nur wenige Unternehmen bereit sind, genaue Daten über den CO2-Ausstoß ihres Unternehmens zu liefern. Nur ein Viertel der befragten IT-Entscheidungsträger gab an, dass ihre Organisation in der Lage sei, die Auswirkungen ihrer ESG-Initiativen korrekt darzustellen. Und die Hälfte glaubt, dass ihr Unternehmen nicht in der Lage ist, zuverlässige Berichte über die CO2-Bilanz zu liefern. Infotech empfiehlt ihnen unter anderem, fehlende Informationen zu lokalisieren, die eine angemessene Berichterstattung verhindern würden. Außerdem sollten die Beziehungen zu den Zulieferern gestärkt werden, um herauszufinden, wie sie in der Lage sein können, die Emissionen zu melden, die durch die Produkte und Dienstleistungen entstehen, die das Unternehmen einsetzt und vermarktet.

Zero-Trust-Security

Die Autoren des Info-Tech-Berichts weisen darauf hin, dass in den letzten Jahren die Häufigkeit und Schwere von Angriffen auf die Software-Supply-Chain zugenommen hat. Kritische Infrastrukturen wie Gaspipelines und Versorgungsunternehmen wurden durch solche Angriffe gestört. Gegen diese wenden sich die Unternehmen mit dem Cybersicherheitsansatz Zero Trust. Allerdings muss man auch in der Lage sein, ihn umzusetzen ... Die Hälfte der von dem Analyseunternehmen befragten IT-Entscheidungsträger ist besorgt, dass ihre Vorgesetzten und der Vorstand die Probleme im Zusammenhang mit der Cyberkriminalität nicht berücksichtigen. Auch die Schwierigkeit, Spezialisten auf diesem Gebiet zu finden, ist eine große Sorge. Was die Haushaltsmittel betrifft, so orientieren sich diese nicht unbedingt an der Entwicklung der Cyberbedrohungen. "Während etwas mehr als die Hälfte der Organisationen (53,5 Prozent) angeben, dass sie den Betrag, den sie für Sicherheit ausgeben, im nächsten Jahr erhöhen werden, werden viele denselben Betrag wie 2022 ausgeben (41,5 Prozent) oder ihre Ausgaben senken (5,1 Prozent)", heißt es in dem Bericht. Info-Tech merkt an, dass die Umsetzung des Zero-Trust-Ansatzes nicht unbedingt für jede Firma machbar ist, die Prinzipien, die ihm zugrunde liegen, jedoch schon.

Vorbereitung auf Rezession

Die Autoren des Berichts warnen, dass die Mittel für das IT-Budget sinken könnten, wenn die Wirtschaft weiter einbricht. Doch trotz der Rahmenbedingungen rechnet eine knappe Mehrheit der befragten CIOs für 2023 immerhin mit steigenden Ausgaben. Diese Investitionen werden insbesondere in den Bereichen Cloud (58 Prozent) und AI/Machine Learning (44 Prozent) getätigt werden. Info-Tech merkt an, dass es verständlich ist, dass CIOs aus der letzten Pandemie-Rezession extrapolieren und davon ausgehen, dass das Ausgabenniveau stabil bleiben oder sogar steigen wird. Als Sparmaßnahme rät Info-Tech, die Ausgaben für Lieferanten zu senken, anstatt Personal abzubauen. Insbesondere durch die Abschaffung veralteter Software und die Neuverhandlung bestehender Verträge.

Der Bericht "Tech Trends 2023" stützt sich auf eine Umfrage unter 813 IT-Managern weltweit, die zwischen dem 9. August und dem 9. September 2022 durchgeführt wurde.

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