Batteriebrand

E-Autos brennen nicht öfter, aber anders

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von Tanja Mettauer und msc

Batterien von Elektroautos können in Brand geraten. E-Autos brennen jedoch nicht häufiger als Autos mit Verbrennungsmotoren, wie Statistiken zeigen.

(Source: Freepik / Freepik.com)
(Source: Freepik / Freepik.com)

Der Autofrachter "Freemantle Highway" ist in der Nacht vom 26. Juli vor der niederländischen Insel Ameland in Brand geraten. Als Brandursache wird unter anderem ein Batteriebrand von einem Elektroauto vermutet. Weil in jüngster Zeit vermehrt Schiffsbrände registriert wurden, prüft die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) der Vereinten Nationen, ob die Vorschriften für den Fahrzeugtransport angepasst werden sollten, wie "Heise.de" berichtet. Im Februar 2022 sank etwa die "Felicity Ace" auf dem Weg in die USA, nachdem ein Feuer ausgebrochen war. Die Brandursache konnte nicht abschliessend festgestellt werden, jedoch wird eines der vielen E-Autos an Bord als Auslöser vermutet. 

Auch der niederländische Reederverband KVNR weist laut "Heise.de" daraufhin, dass Batteriebrände für die internationale Schifffahrt ein Problem darstellen. Die norwegische Reederei Havila Kystruten habe Anfang 2023 sogar beschlossen, keine E-Autos mehr auf den Fähren zu transportieren. Begründet worden sei dies ebenfalls mit Sicherheitsbedenken. Der Brand eines Elektro- Hybrid- oder Wasserstoffautos würde besonders aufwendige Rettungseinsätze erfordern. 

Elektroautos brennen nicht häufiger

Aus Sicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht von E-Autos jedoch keine grössere Brandgefahr aus. "Die Behauptung, dass E-Autos häufiger brennen als Verbrenner, können wir in unserer Statistik nicht verifizieren", lässt sich ein Sprecher des GDV gegenüber "Heise.de" zitieren.

Auch Crashtests des ADAC zeigen, dass E-Autos nach Unfällen nicht häufiger brennen. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass E-Autos mit oder ohne Unfalleinwirkung eher zum Brennen neigen als Autos mit Verbrennungsmotor. 

Batterien von Elektroautos brennen jedoch anders als Verbrennungsmotoren. Dementsprechend müsse ein Brand von Lithium-Ionen-Akkus anders gelöscht werden. Herkömmliche Löschsysteme auf den Autofrachtern und Containerschiffen, die bereits in die Jahre gekommen seien, nutzten CO2, um Feuer zu ersticken. Bei brennenden Akkus sei diese Methode wirkungslos. Vielmehr sollte man Wassernebel versprühen, der den Brand zwar nicht lösche, aber das Feuer daran hindere, auf andere Güter überzugreifen, wie "Heise.de" weiter schreibt. 

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