Focus: SAP & KI

Mehrwerte erkennen und erschliessen

Uhr
von Markus ­Fischer, Consultant SAP Development & Connectivity, Gambit Consulting GmbH; und Anil Celik, SAP Sales & Distribution / CRM, Gambit Consulting AG.

SAP setzt auf die Cloud – und auf künstliche Intelligenz. Jenseits des Hypes um Lösungen wie ChatGPT geht es dabei für Unternehmen heute längst um konkrete Lösungen, mit denen sie neue Erkenntnisse gewinnen, Aufgaben automatisieren und Prozesse verbessern können.

Markus ­Fischer (l.), Consultant SAP Development & Connectivity, Gambit Consulting GmbH; und Anil Celik, SAP Sales & Distribution / CRM, Gambit Consulting AG. (Source: zVg)
Markus ­Fischer (l.), Consultant SAP Development & Connectivity, Gambit Consulting GmbH; und Anil Celik, SAP Sales & Distribution / CRM, Gambit Consulting AG. (Source: zVg)

Seit einem Jahr verändern generative KI-Lösungen wie ChatGPT die Art und Weise, wie wir arbeiten. Auch der Softwarekonzern SAP springt auf den Zug auf und hat den generativen KI-Assistenten Joule vorgestellt. Der Sprach­assistent ermöglicht es, mit dem SAP-System über natürliche Sprache zu interagieren. 

KI in vielen SAP-Cloud-Produkten verfügbar

Aber Joule ist nicht die einzige KI-Lösung von SAP. Neben dem Sprachassistenten bietet SAP unter dem Namen SAP Business AI eine Fülle von KI-Lösungen für alle Unternehmensbereiche an (Grafik). 

SAP Business AI

Beispielsweise beinhaltet SAP Integrated Business ­Planning ausser statistischen Vorhersagemodellen auch Machine-Learning-Modelle, um Kundenbedarf vorherzusagen. Auch die SAP Sales Cloud nutzt KI, um die Genauigkeit von Vorhersagen zu verbessern und Risiken zu identifizieren. Durch die Analyse von Verkäuferverhalten und anderen Variablen kann die KI etwa Empfehlungen geben, um die Erfolgsaussichten eines Abschlusses zu erhöhen. 

Intelligente Lösungen schaffen mit SAP BTP Services

Da sich immer mehr Unternehmen zu datengetriebenen Unternehmen entwickeln, etabliert sich SAP zudem mit Angeboten, die das Unternehmen über die Business Technology Platform anbietet. 

Einer der bekanntesten Services ist die SAP Analytics Cloud. Mit dieser Lösung lassen sich Finanzplanungsthemen abdecken und Daten analysieren. Über Funktionen wie «Smart Predict» können Unternehmen prädiktive Modelle erstellen, die auf Basis historischer Daten Muster in den Datensätzen erkennen oder Trends vorhersagen. 
Mittlerweile hat SAP auch das Portfolio im Data-Analytics-Sektor erweitert. Die Produktpalette reicht von der Datenkollektion in einem Data Lake über den SAP Hana Cloud Service bis hin zur Operationalisierung und Verwalten von Machine Learning. 

Um Erkenntnisse aus den Daten gewinnen und Vorhersagen treffen zu können, bedarf es Data Science. Um die damit entwickelten Modelle zu operationalisieren, eignet sich SAP AI Core. Das Modell lässt sich auf der SAP Hana Cloud oder über Cloudfoundry, Kyma oder SAP Data Intelligence betreiben. Drittanbieter wie Databricks, Azure oder Google sind ebenfalls denkbar. 

Das zeigt: SAP ermöglicht es Kunden auch, weitere Plattform-Services in seine Lösung einzubinden. Sollte die SAP-Lösung nicht ausreichen, können Unternehmen den Machine-Learning-Part zum Beispiel mit Google Vertex AI Service ersetzen. 

Auch SAP-AI-Produkte von Start-ups

Spannend sind auch die KI-Produkte von Start-ups, die sich in SAP S/4 Hana integrieren lassen. Beispielsweise hat Nooxit aus Berlin ein Tool entwickelt, um beschaffungsbezogene Backoffice-Aufgaben zu automatisieren. Damit können Lieferantenrechnungen automatisch in SAP S/4 Hana übertragen und bis zur Erstellung von Buchungsbelegen weiterverarbeitet werden. 

SAP ist offenbar vom Megatrend KI überzeugt. Zuletzt hat das Unternehmen allein über eine Milliarde US-Dollar in einen Fonds für KI-Start-ups gesteckt und kooperiert zudem mit den Techgiganten Microsoft, Google und IBM. Letztlich besteht das Ziel darin, Software für das «intelligente Unternehmen» zu schaffen. Dabei soll die KI den User so unterstützen, dass dieser die KI gar nicht bemerkt.

Webcode
eVNvFtWH