Microsoft Work Trend Index

Schweizer Wissensarbeiter nutzen überdurchschnittlich viel KI

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von Maximilian Schenner und lpe

Die Schweizer Wissensarbeit liegt in Sachen KI-Nutzung über dem internationalen Schnitt, wie eine Studie von Microsoft und Linkedin zeigt. Führungskräfte setzen auf KI, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Mitarbeitende befürchten, durch die Technologie ersetzt zu werden.

(Source: Gorodenkoff - stock.adobe.com)
(Source: Gorodenkoff - stock.adobe.com)

82 Prozent der Schweizer Wissensarbeiterinnen und Wissensarbeiter nutzen in ihrer Arbeit generative künstliche Intelligenz. Damit liegt die Schweiz über dem weltweiten Durchschnitt von 75 Prozent, wie der Microsoft Work Trend Index zeigt. Microsoft und Linkedin befragten dafür 31’000 Personen aus 31 Ländern, darunter 1000 aus der Schweiz. Zusätzlich haben die beiden Firmen Arbeitsmarkt- und Recruiting-Trends auf Linkedin ermittelt, Microsoft-365-Produktivitätssignale analysiert und zusätzliche Umfragen mit Fortune-500-Unternehmen durchgeführt.  

KI ist notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit

70 Prozent der befragten Schweizer Managerinnen und Manager sind sich sicher, dass ihr Unternehmen KI einsetzen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben, wie Microsoft weiter schreibt. Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Führungskräfte sind sich indes jedoch unsicher, ob ihre Organisation auch über die nötigen Pläne oder Visionen verfügt, um KI zu implementieren. Damit ist die Schweiz diesbezüglich aber immerhin zuversichtlicher als der globale Durchschnitt (60 Prozent).

Im Recruiting legen Managerinnen und Manager ebenfalls Wert auf Skills im Umgang mit KI, wie die Studie weiter zeigt. So geben 74 Prozent der Führungskräfte an, dass sie Kandidaten mit KI-Kenntnissen gegenüber anderweitig höher qualifizierten Bewerbern bevorzugen. 70 Prozent halten KI-Fähigkeiten sogar für eine unverzichtbare Priorität, wie Microsoft schreibt.

Eine Studie von Adecco zeigte übrigens unlängst, dass viele Firmen nur wenig in die KI-Kompetenzen ihrer eigenen Mitarbeitenden investieren und stattdessen lieber neues Personal einstellen. Hier erfahren Sie mehr dazu.

"In weniger als zwei Jahren ist generative KI zu einem unverzichtbaren Werkzeug am Arbeitsplatz geworden", sagt Catrin Hinkel, CEO von Microsoft Schweiz. "Der Einsatz von KI bedeutet weit mehr als nur technologischen Wandel. Vielmehr ist er Treiber einer neuen Ära von Innovation und Wachstum in der Arbeitswelt."

Mehrheit bringt eigene KI-Tools mit in die Arbeit

Global nutzen 78 Prozent der KI-User ihre eigenen KI-Tools für die Arbeit (Bring Your Own AI, BYOAI). Das bedeutet, dass diese nicht vom Arbeitgeber bereitgestellt werden. In KMUs ist das laut dem Index sogar noch öfter der Fall (80 Prozent). Die Verbreitung dieser Tools erstreckt sich über alle Altersklassen hinweg. Zwar hat die Generation Z (18 bis 28 Jahre) mit einer BYOAI-Nutzung von 85 Prozent die Nase vorn, aber auch Millennials (78 Prozent), die Generation X (76 Prozent) und sogar die Boomer (73 Prozent) nutzen "selbst mitgebrachte" KI-Tools.

KI als zweischneidiges Schwert

KI am Arbeitsplatz scheint für die Mitarbeitenden jedoch ein zweischneidiges Schwert zu sein, wie die Studie weiter verrät. Die allgemeinen Arbeitsumstände treiben laut Microsoft die KI-Nutzung voran: So habe die Arbeit schneller an Geschwindigkeit gewonnen als die Fähigkeit der Arbeitenden, am Ball zu bleiben. 68 Prozent der weltweit Befragten geben an, dass sie mit dem Tempo und dem Umfang der Arbeit nicht zurechtkommen. 46 Prozent fühlen sich ausgebrannt. KI könne hier Abhilfe schaffen.

52 Prozent der Menschen, die KI bei der Arbeit einsetzen, geben allerdings nur ungern zu, dass sie sie für ihre wichtigsten Aufgaben verwenden. Offenbar besteht bei vielen die Sorge, von der künstlichen Intelligenz ersetzt zu werden: 53 Prozent der KI-User befürchten, dass der Einsatz von KI bei wichtigen Aufgaben sie als austauschbar erscheinen lässt.

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