Asus muss Produkte vom Markt nehmen

Microsoft und Google kämpfen gegen Hardware mit mehreren Betriebssystemen

Uhr | Aktualisiert

Microsoft und Google erhöhen den Druck auf Hardware-Hersteller: Unternehmen wie Asus, Huawei und Samsung sollen keine Geräte mehr verkaufen dürfen, auf denen standardmässig mehr als ein Betriebssystem installiert ist, schreibt das Wall Street Journal.

Der Transformer AiO P1801 von Asus erlaubte den Wechsel von Android zu Windows. Nun darf Asus das Gerät aufgrund dieses Features nicht mehr vertreiben. (Quelle: Screenshot von asus.com/AllinOne_PCs/ASUS_Transformer_AiO_P1801)
Der Transformer AiO P1801 von Asus erlaubte den Wechsel von Android zu Windows. Nun darf Asus das Gerät aufgrund dieses Features nicht mehr vertreiben. (Quelle: Screenshot von asus.com/AllinOne_PCs/ASUS_Transformer_AiO_P1801)

Unternehmen wie Asus, Huawei und Samsung nutzen zum Teil Hardware, auf denen zwei oder mehr Betriebssysteme installiert sind. Asus vertreibt bereits einige solche Dual-Boot-Geräte; Huawei will künftig Smartphones ausliefern, auf denen sowohl Android als auch Windows Phone laufen; Samsung kündigte mit dem Ativ Q vor rund zehn Monaten ein Gerät mit Windows und Android an. Das Ativ Q wurde nie ausgeliefert, und jetzt scheint auch klar warum: Microsoft und Google halten von Dual-Boot-Hardware gar nichts und üben Druck auf Hersteller aus, diese zukünftig nicht mehr zu veröffentlichen.

Laut dem Wall Street Journal fordern Microsoft und Google von Asus, ihre Dual-Boot-Angebote einzustellen. Der Convertible Transformer Book Duet TD300, der im Januar 2014 mit Android und Windows 8.1 vorgestellt wurde, werde darum wohl nie das Licht der Welt erblicken. Und die beiden Modelle Transformer AiO P1801 and P1802 sollen gar sofort vom Markt genommen werden.

Google kommentierte den Bericht nicht, und Microsoft speiste das Wall Street Journal mit einem nichtssagenden Statement ab. Die Zeitung beruft sich auf Insider, die mit der Sache vertraut seien.

Ist Dual-Boot noch zeitgemäss?

Der Journalist Ron Amadeo von Ars Technica nennt Gründe für das Vorgehen: Google habe kein Interesse daran, dass seine Android-Smartphones mit einem vorinstallierten Alternativsystem ausgeliefert würden, und Microsoft wolle unbedingt Windows 8 im Markt etablieren.

Es stellt sich die Frage, ob Dual-Boot-Hardware im Zeitalter der Virtualisierung noch zeitgemäss ist. VMware kündigte im Februar 2014 eine Kooperation mit Google an: Die beiden Unternehmen wollen dafür sorgen, dass Windows-Anwendungen auch auf Chromebooks laufen. Laut The Verge erwägt zudem Microsoft, Android-Apps auf Windows und Windows Phone lauffähig zu machen. Sollten diese Projekte umgesetzt werden, wird wohl kaum jemand Dual-Boot-Geräte vermissen.