Dr. Dre geht zu Apple

Beats-Übernahme offiziell bestätigt

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Die Übernahme von Beats durch Apple ist offiziell bestätigt worden. Für Beats Music und Beats Electronics wird Apple insgesamt 3 Milliarden US-Dollar auf den Tisch legen. Die Beats-Gründer werden zum neuen Mutterkonzern wechseln.

Jetzt ist es offiziell. Nach vielen Spekulationen und dubiosen Partyvideos hat Apple die Übernahme von Beats am vergangenen Mittwoch bestätigt. In dem Kaufpaket sind Beats Music, ein Musik-Streamingdienst, und die Kopfhörer-Marke Beats Electronics inbegriffen.

Die beiden Firmengründer Dr. Dre und Jimmy Iovine wechseln zu Apple, heisst es in der Mitteilung weiter. Insgesamt wird Apple 3 Milliarden US-Dollar für Beats auf den Tisch legen. Die Zustimmung der Behörden steht jedoch noch aus, daher rechnet Apple mit einem Abschluss der Transaktion zum vierten Quartal des Fiskaljahres.

Apple erschliesst neue Geschäftsfelder

Apple-CEO James Cook begründete die Akquise mit der grossen Bedeutung von Musik für Apple. Mit dem iPod und iTunes sei Apple gross geworden. Durch den Zukauf des Musik-Streamingdienstes von Beats will sich Apple in diesem neuen, stark wachsenden Marktsegment ein Standbein sichern. "Ich wusste schon immer in meinem Herzen, dass Beats zu Apple gehört", sagte Cook.

Die Kopfhörer von Beats werden zukünftig auch in den Apple-Stores und über autorisierte Apple-Reseller verkauft werden, kündigte Apple an. Wie die Integration von Beats Music erfolgen wird, ist bisher noch unklar. Angeboten werden soll der Dienst aber auch weiterhin für Android- und Windows-Phones, sagte Cook gegenüber der Financial Times.

In der Presse wurde Apples Entscheidung kontrovers diskutiert. Viele Kommentatoren halten den Kaufpreis für zu hoch und sehen kein Alleinstellungsmerkmal bei Beats, welches diese hohe Summe rechtfertigen würde. Heise schreibt beispielsweise, dass andere Premium-Kopfhörerhersteller qualitativ bessere Produkte im Angebot hätten. Auch sei Beats Music bisher nur in wenigen Ländern verfügbar und die Kundenbasis mit 250'000 Abonnenten relativ klein.