Vereinfachtes Lizenzmodell

Google bekämpft Openstreetmap: Maps wird massiv günstiger

Uhr | Aktualisiert

Google macht einen Rückzieher und senkt die Preise für die Nutzung des Kartenmaterials auf Google Maps um fast 90 Prozent.

Sechs Monate ist es her, seit Google die Nutzung der API (Programmierschnittstelle) seines Kartendienstes Maps massiv verteuerte. Für die Betreiber stark besuchter Websites war dies einschneidend: Konnten sie Karten früher kostenlos im Web einbinden, bezahlten sie neu vier US-Dollar für 1000 Aufrufe, sofern die Karten mehr als 25'000 mal pro Tag angefragt wurden. Für die grafisch ausgereifteren "Styled Maps" lag die Grenze gar bei 2500 Aufrufen.

Das neue Lizenzmodell wirkte: Website-Betreiber suchten eine freie Alternative zu Google Maps und fanden diese in Openstreetmap. Google hat dies nun erkannt und die Preise für seinen Kartendienst um fast 90 Prozent gesenkt. 25'000 Kartenaufrufe kosten neu 50 Cent, und die Unterscheidung zwischen "styled" und "unstyled" Maps fällt weg. Nutzer der älteren Javascript-API-Version 2, die für die Einbindung der Karten benötigt wird, bezahlen hingegen einen Dollar für 1000 Aufrufe.

Googles Produkt-Manager Thor Mitchell geht in einem Blogbeitrag davon aus, dass nur rund 0,35 Prozent aller Websites mit Google Maps zur Kasse gebeten werden. Die grosse Mehrheit soll die Grenze von 25'000 Kartenaufrufen pro Tag nämlich gar nicht überschreiten, so Mitchell.