Über den Tellerrand

Merkwürdig: Wenn München nicht mehr München heissen darf

Uhr | Aktualisiert

In unserer Rubrik Merkwürdig verlinken wir Kurioses und Interessantes aus dem ICT-Universum.

[1] Alles begann mit einer Hüpfburg – und endete in einem klassischen Shitstorm. Was war passiert? Abiturientien eines deutschen Gymnasiums wollten für ihren Abiturstreich eine Hüpfburg aufstellen und richteten eine Anfrage an eine örtliche Verleihfirma mit der Bitte, doch beim Preis etwas kulant zu sein. In der Antwort wurden die Schüler als "Bittsteller" und künftige Hartz IV-Bezüger bezeichnet. Nach dem Bericht in einer Tageszeitung verbreitet sich die Geschichte rasend schnell über soziale Netzwerke und bringt die Firma in Verlegenheit.

[2] Eine Debatte löste auch eine andere deutsche Schule aus. Sechs Schüler der Primarstufe wurden von einer Unterrichtsstunde mit einem Geschichtenerzähler ausgeschlossen, weil die Eltern einer Veröffentlichung der Veranstaltungsbilder auf Facebook nicht zugestimmt hatten. Die Aktion provozierte eine Grundsatzdebatte über den Umgang mit Kinderfotos im Netz.

[3] Für Facebook selbst ist derzeit korrekte Namensgebung interessanter als Kinderfotos. Das soziale Netzwerk zwang die Fanseite der Stadt München zur Umbenennung. Begründung: "Niemand kann einen geografischen Ort vertreten." München nennt sich jetzt münchen.de, Hamburg und Berlin (immerhin 1,5 Millionen Fans) droht dasselbe Schicksal – sie müssen kreative neue Namen für ihre Seiten finden.

[4] Kreativ sind leider auch Neonazis. Sie haben offenbar Youtube als Einnahmequelle für sich entdeckt. Über das Google-Adsense-Programm generieren fanatische rechtsextreme Gruppierungen mit ihren Videos Werbeeinnahmen. Die Videos werden wegen mangelhafter Kontrolle selten von Google entfernt.

[5] Mangelnde Kontrolle kann einem chinesischen Hacker nicht vorgeworfen werden. Bei der laufenden Analyse eines Sicherheitsanbieters, der einen Diablo 3-Trojaner untersuchte, meldete sich der Entwickler per Chatfenster bei den "Schnüfflern" und drehte ihnen schliesslich mit der eigenen Erfindung das System ab.

[6] Bei einem anderen Trojaner wünschen sich Betroffene, dass sich das System irgendwie abschaltet. Der Trojaner namens Milicenso bringt derzeit weltweit Drucker dazu, Unmengen sinnloser Daten zu drucken. Ein Ende ist erst in Sicht, wenn kein Papier mehr vorhanden ist. Soviel zum Thema Papiersparen!