Best of Swiss Web 2014

Wie läuft ein Jurytag von Best of Swiss Web ab?

Uhr | Aktualisiert
von Marcel Urech und Janine Aegerter

Gestern Dienstag und heute Mittwoch haben sich die Jurymitglieder von Best of Swiss Web zusammengefunden, um die eingereichten Webprojekte zu bewerten und die Kandidaten für die Shortlist zu bestimmen.

Gestern Dienstag und heute Mittwoch fanden sich die Jurymitglieder von Best of Swiss Web zusammen, um die eingereichten Webprojekte zu bewerten und die Kandidaten für die Shortlist zu bestimmen.

Diese Aufgabe ist nicht ganz trivial. Insgesamt bewertete jeder der total 104 Juroren rund 12 bis 14 Projekte. Zudem wurde jedes Projekt von je drei verschiedenen Juroren bewertet, die sich logischerweise nicht immer einig waren. Am Ende mussten sie aber einen Konsens finden, mit dem alle einigermassen leben konnten. Zu den Diskussionspunkten gehörten neben der Projektidee unter anderem Design und Usability.

Positive und negative Bewertungen

Lob und Tadel waren am ersten Jurytag denn auch an der Tagesordnung. "Die Website wirkt unglaublich gepflegt, sie ist etwas vom Schönsten, das ich je gesehen habe", sagte beispielsweise einer der Juroren. Ein anderer hingegen bewertete das gleiche Projekt lediglich als "durchschnittlich", wenn auch alles vorhanden sei, was es brauche.

Bei anderen Projekten hingegen herrschte ein breiter Konsens: "Mit ihrer winzig kleinen Schrift haben sie einen kapitalen Fehler begangen", waren sich alle einig. Schliesslich bestehe die Zielgruppe nicht aus 18-Jährigen.

Ausreisser beurteilen

Immer wieder gab es auch sogenannte "Ausreisser", die einerseits sehr gute und andererseits sehr schlechte Noten von den Juroren erhielten. Diese mussten noch einmal im Plenum diskutiert werden, um sicherzustellen, dass die vergebenen Noten berechtigt sind.

Zusätzlich muss ein Projekt auch in die eingereichte Kategorie passen. In der Kategorie Online-Marketing beispielsweise sind Projekte gesucht, die die Menschen zu einer bestimmten Handlung animieren. Dementsprechend wird bei der Bewertung darauf geachtet, ob die Aufforderung zur Handlung auch wirklich sichtbar ist.

Die Diskussionen zu den einzelnen Projekten dauerten meist länger als geplant, doch selbst die längste Diskussion fand irgendwann ein Ende - spätestens dann, wenn der Jurypräsident fragte: "Sind wir uns einig? Oder will noch jemand sein Veto einlegen?"

Jurierung in der Sonderkategorie

Am zweiten Jurytag trafen sich die Juroren der Sonderkategorie "Move - Bewegtbild im Web", um die Projekte für die Shortlist zu definieren. Die Sonderkategorie beinhaltet, wie es der Name sagt, bewegte Bilder, also primär Videoclips. Anders als in den anderen Kategorien gab es in dieser Kategorie keine Vorjurierung. Insgesamt 37 Projekte mussten bewertet werden.

Nicht alle gezeigten Projekte kamen bei der Beurteilung gut weg. So wurde eines für seine Langatmigkeit, ein anderes für seine schlechte Qualität gerügt: "Niemand würde sich das in der vollen Länge ansehen", lautet eines der vernichtenden Urteile. Und: "Es ist ein Armutszeugnis für eine Agentur, so einen schlecht umgesetzten Film überhaupt einzureichen."

Ganz anders bei einem anderen Video: Im Raum war es mucksmäuschenstill, alle Augen waren gebannt auf die Leinwand gerichtet. Sofort ist klar: Dieses Projekt gehört auf die Shortlist. "Der Film hat zwar gewisse Überlängen, aber er ist sehr schön umgesetzt und geht nahe, ohne zu nahe zu treten“, urteilte eines der Jurymitglieder. Und damit war die Entscheidung gefallen.