Agentur-Ranking von Best of Swiss Web 2014

"Die Werbebudgets folgen der Mediennutzung der Konsumenten"

Uhr | Aktualisiert

Mit vier Auszeichnungen für Best of Swiss Web 2014 gehört Serranetga zu einem der beiden Aufsteiger des Jahres. Geschäftsführer Maurizio Rugghia spricht im Interview mit der Netzwoche.

Maurizio Rugghia. (Quelle: Serranetga)
Maurizio Rugghia. (Quelle: Serranetga)

Herr Rugghia, Serranetga wächst, und Ihre Agentur hat am diesjährigen Best of Swiss Web insgesamt vier Preise gewonnen. Wohin geht die Reise dieses Jahr?

Die vier Awards sind für uns eine besondere Ehrung, denn sie zeigen, dass wir in punkto Werbeleistung für unsere Kunden die Top-Agentur sind. Nach dem rasant schnellen Ausbau von Serranetga zur Full-Service-Agentur und dem damit verbundenen Wachstum steht 2014 im Zeichen der Professionalisierung. Dabei gilt unser Fokus der optimalen Betreuung unserer Bestandeskunden und dem Zugewinn von namhaften Neukunden.

Planen Sie, zusätzliche Bereiche abzudecken, die über das klassische Angebot einer Full-Service-Agentur hinausgehen?

Serranetga deckt tatsächlich bereits die ganze Werbedienstleistungskette ab – von der Idee bis zur passenden Audience. Natürlich können wir aber noch ausbauen. Speziell im Bereich Datenverarbeitung sehe ich noch Potenzial, etwa bei der Verknüpfung von CRM-Daten mit innovativen Werbeformen.

Gemäss der diesjährigen Agentur-Umfrage liegen die "technischen" Themen Mobile und HTML5 weit vorne bei der Frage, welche Themen Agenturen am meisten beschäftigen. Wie sieht das bei Serranetga aus?

Technische Fachkompetenz in diesen Bereichen sehen wir für eine moderne Agentur eigentlich als gegeben und selbstverständlich an. Deshalb beschäftigt uns das Thema auch nicht sonderlich.

Wie reagieren die Kunden auf die schnellen technischen Entwicklungen?

Die Werbebudgets folgen über kurz oder lang der Mediennutzung der Konsumenten. Und diese findet heute zu einem beträchtlichen Teil auf digitalen Kanälen statt. Kunden, die die technologischen Möglichkeiten heute schon ausschöpfen wollen, brauchen Partner, die Klassik und Online gleichermassen beherrschen, und sind bei Serranetga auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Ein gutes Beispiel dafür ist Samsung: Das Unternehmen wollte für das neue Galaxy S5 eine integrierte Kampagne mit digitalem Herz, die alle Kanäle ideal miteinander verknüpft. Sie haben sich für uns entschieden, weil wir unsere starke Digitalkompetenz in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis stellen konnten, ohne im klassischen Bereich gegenüber führenden Agenturen abzufallen.

Der Fachkräftemangel ist gemäss Umfrage auch bei Agenturen ein grosses Thema. Wie finden Sie die gesuchten Fachleute?

Uns hilft unsere Positionierung als Bindeglied zwischen Kreation, Media und Technologie. Dieser interdisziplinäre Ansatz und unser damit verbundener Ruf eilen uns bei technischen Fachkräften bereits voraus. Und auch "klassisch Kreative" interessieren sich je länger desto mehr für unsere Stellenprofile. Sie sind die angestammten Agenturmodelle teilweise leid und sehen, dass bei uns ein komplett anderer Wind weht.

Der Konkurrenzdruck aus dem Ausland scheint gemäss Umfrage weniger ein Thema. Sind Sie umgekehrt im Ausland tätig?

Als Schweizer Agentur konzentriert sich Serranetga voll und ganz auf Schweizer Kunden. Wir empfinden die Nähe zu unseren Kunden als grosses Plus. Trotzdem arbeiten wir auch im Ausland: Der globale Rollout von Sonovas Retail-Brand "Connect Hearing" fokussiert sich auf Märkte wie die USA, Skandinavien und Brasilien.

Serranetga wurde 2008 gegründet und wuchs bis heute auf 35 Mitarbeiter. Die Zürcher Full-Service-Agentur leistete immer wieder Pionierarbeit, etwa bei Werbung auf Facebook und beim Real Time Advertising. Beim diesjährigen Best of Swiss Web Award holte Serranetga zwei Mal Bronze, ein Mal Silber und Gold für die Mobiliar-Performancekampagne 2013 in der Kategorie Digital Performance Campaigns. Damit verbesserte sich die relativ junge Agentur in der Bestenliste von Platz 58 auf 21, weshalb die Netzwoche Serranetga – rätoromanisch für "Reissverschluss" – zu einem der beiden Aufsteiger des Jahres kürt.