Tegile

Ein Flash-Speicher-Pionier aus dem Silicon Valley

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Aus den ehemaligen Räumen der Sun Microsystems heraus versucht das Start-up Tegile den Speichermarkt zu verändern. Mit intelligenten Flash-Arrays für KMUs soll ihr dies gelingen.

Rohit Kshetrapal, CEO Tegile, präsentiert seine Firma. (Quelle: Netzmedien)
Rohit Kshetrapal, CEO Tegile, präsentiert seine Firma. (Quelle: Netzmedien)

Hinweis: Die Netzwoche wurde für eine Woche ins Silicon Valley eingeladen und traf sich dort mit mehreren IT-Unternehmen. Mehr über die Pressereise in San Francisco erfahren Sie auf dieser Website.

Ein bisschen triste sieht das Szenario schon aus. Im Gewerbegebiet des kalifornischen Städtchens Newark, wo früher die berühmte Sun Microsystems residierte, stehen heute zumeist leere Büros. Eine Firma hat sich die Möglichkeit nach günstigem Geschäftsraum aber zunutze gemacht: Tegile Systems, ein 2010 gegründetes Start-up, das sich selbst als Pionier auf dem Flash-Speicher-Markt bezeichnet.

Wie CEO Rohit Kshetrapal der Redaktion bei einem Besuch vor Ort erklärte, fokussiert sein Unternehmen auf den Bau hybrider Speicher sowie Full-Flash-Arrays. Das heisst, Tegile führt einerseits hybride Arrays, die traditionelle Festplattenlaufwerke mit Solid State Drives (SSDs) kombinieren im Angebot, andererseits aber auch reine Flash-Speicher.

Grosse Kapazität oder tiefe Latenz

Als Begründung für dieses "Doppelangebot" nannte Kshetrapal die Bedürfnisse der Kunden. Er erklärte, dass es bei gewissen Anwendungen in Unternehmen sehr grosse Kapazitätsanforderungen gebe, zum Beispiel bei "Fixed Content". Auf der anderen Seite existieren beispielsweise Echtzeitanalysen, die sehr hohe Anforderungen an Latenz, dafür eher geringe an Kapazität hätten. Mit ihren Speicherangeboten könne man beide Wünsche befriedigen. Und dies zu tiefen Kosten: "Bei uns müssen die Kunden nicht zuerst eine Bank ausrauben, um sich ihre Storage-Träume zu erfüllen", führte Rohit Kshetrapal lachend aus.

Sieben Jahre Garantie

Um ein tieferes Verständnis für die Ausführungen Kshetrapals zu erhalten, lohnt es sich, einen Blick auf die neue T-Series Produktlinie von Tegile zu werfen. Sie umfasst zwei Speicher-Arrays: Unter dem Namen T3800 ein "All Flash Array" und unter der Bezeichung T3400 eine hybride Variante. Das T3800-Array erreiche dabei eine fünffache Datenreduktion durch Deduplizierung und Kompression. Ausserdem verkraftet das System nach Aussagen von Tegile eine Last von 10 Petabyte, die pro Festplatte durch Schreib- und Lesevorgänge erzeugt werden können. Erst dann soll das Ende der Lebensdauer eintreten. Dadurch sei man in der Lage, eine Garantie von sieben Jahren anzubieten, was Branchenrekord sei.

Das T3400-Speicher-Array bietet die eine Hälfte der Kapazität in Flash-SSDs, die andere in Hard Disk Drives (HDDs). Dadurch erreiche man eine zwanzigfache Verbesserung bei der Flash-Dichte im Vergleich zu Vorgängermodellen. Die Basiskonfiguration der T3400 beinhaltet dabei 22 Terabyte an High-Density-Flash-Speicher und eine 2.2 Terabyte Metadaten-Beschleunigungs-Engine.

Eine besondere Software

Doch was ist das Geheimnis hinter den Produkten von Tegile? Laut CTO Rajesh Nair, der beim Treffen ebenfalls zugegen war, ist es eine von der Firma patentierte Optimierungssoftware namens Intelliflash. Diese führe die Performance auf Flash-Level zusammen, halte Kapazität und Kosten aber auf Festplattenniveau. Wie Rajesh Nair weiter erklärte, ist Tegile dank Intelliflash in der Lage, jede Speicherfunktion innerhalb des Systems zu beschleunigen, was eine Erhöhung der Leistung der Nearline-SAS-Festplattenlaufwerke auf das Niveau extrem teurer High-RPM-SAS-oder Fibre-Channel-Laufwerke ermöglicht.

Kunden sucht Tegile zurzeit vor allem im KMU-Bereich. "Gerade für mittelgrosse Unternehmen ist unser Angebot besonders attraktiv", sagte CEO Kshetrapal während des Besuchs. Er erklärte, dass Tegile seit dem effektiven Markteintritt der Firma im Februar 2012 bereits gut 500 Kunden habe akquirieren und über 1000 Systeme ausrollen können.

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