Amazon-Cloud bei Frankfurt

Amazon kontert Microsoft mit deutschem Rechenzentrum

Uhr | Aktualisiert

Amazon hat sein erstes Rechenzentrum in Deutschland eröffnet. Bislang versorgte der Cloud-Anbieter Europa von Irland aus.

Anfang dieser Woche attackierte Microsoft seinen Konkurrenten Amazon scharf. Microsoft betreibe Azure mit der Expansion in Australien in 19 Rechenzentren-Regionen - das seien doppelt so viele wie Amazon. Der Cloud-Marktführer lässt das nicht auf sich sitzen: Amazon hat heute um 15 Uhr ein Rechenzentrum (RZ) in der Nähe von Frankfurt aufgeschaltet und damit seine elfte RZ-Region verfügbar gemacht. Wo sich das RZ genau befindet, verrät Amazon aus Sicherheitsgründen nicht.

Daten sollen in Deutschland bleiben

Amazon nutzte in Europa bisher nur ein Rechenzentrum in Irland. Dieses wurde im Mai in Betrieb genommen. Nun sollen sämtliche Amazon-Dienste auch von Frankfurt aus angeboten werden. Amazon reagiert damit auch auf die NSA-Affäre. Nach den Enthüllungen von Edward Snowden fordern viele Kunden von Cloud-Anbietern, das ihre Daten im eigenen Land oder zumindest in Europa bleiben.

Laut Forrester-Analyst Stefan Ried sind die Anforderungen für eine sichere Datenlagerung in Deutschland besonders hoch. Mit dem neuen RZ bei Frankfurt könnten Unternehmen sicherstellen, dass ihre Daten Deutschland nicht verlassen, sagt Ried.

Und die Schweiz?

Auf die Frage, ob die Schweiz nicht sogar die bessere Wahl gewesen wäre, antwortet der Analyst: "Nein. Deutschland und Grossbritannien sind die grössten IT-Märkte ausserhalb den USA. Trotz aller Banken ist die Schweiz immer noch ein deutlich kleinerer Markt."

Da sich das neue RZ in der Nähe zum Frankfurter Internetknoten DE-CIX befinde, seien die Preise leicht höher als für AWS EU aus Irland. Die Kunden sollen dafür von geringeren Latenzen profitieren.