Global Cloud Index 2013-2018

Cisco blickt in die Cloud-Zukunft

Uhr | Aktualisiert

In den kommenden fünf Jahren wird sich 76 Prozent des gesamten Datenverkehrs in Rechenzentren in die Cloud verlagern. Diese Prognose macht Cisco in einer Studie.

Cisco hat seinen Global Cloud Index für die Jahre 2013 bis 2018 veröffentlicht. Die Studie prognostiziert, dass Private-Cloud-Dienste gegenüber der Public Cloud an Relevanz gewinnen werden. Zwischen 2013 und 2018 werden die Cloud-Angebote im Nahen Osten und Afrika laut Prognose mit 54 Prozent die grösste Wachstumsrate erzielen, gefolgt von Zentral- und Osteuropa mit 39 Prozent.

Bis 2018 soll zudem die Hälfte der Weltbevölkerung online sein. Rund 53 Prozent davon werden dann persönliche Dateien wie Fotos, Videos, Musik und Dokumente nicht mehr ausschliesslich lokal, sondern auch in der Cloud speichern, wie Cisco schreibt.

Warum der Rechenzentren-Boom anhalten wird

Der weltweite Datenverkehr in Rechenzentren soll zwischen 2013 bis 2018 zudem von 3,1 auf 8,6 Zettabyte pro Jahr wachsen. Ein Zettabyte sind eine Billion Gigabyte. Das wäre eine jährliche Steigerung von rund 23 Prozent.

In Westeuropa werde der Datenverkehr im gleichen Zeitraum um 20 Prozent von 516 Exabytes auf 1,3 Zettabytes pro Jahr ansteigen. In Zentral- und Osteuropa erwartet Cisco ein besonders dynamisches Wachstum: Hier werde der Datenverkehr in Rechenzentren bis 2018 jährlich um rund 28 Prozent wachsen, von 190 auf 640 Exabytes.

Die Zahlen von Cisco umfassen den Datenverkehr, der zwischen Rechenzentren, innerhalb von Rechenzentren und zwischen Nutzern und Rechenzentren fliesst.

109 Länder sind "Cloud ready"

Voraussetzung für die Nutzung von Cloud-Diensten ist eine hohe Netzwerk-Bandbreite. Daher bewertet die Studie die "Cloud-Readiness" eines Landes anhand der durchschnittlichen Upload-, Download- und Latenzzeiten der Mobilfunk- und Festnetze. Demnach müssen die Netze für eine optimale Cloud-Eignung mindestens 2'500 Kbit pro Sekunde (kbps) Download, 1'000 kbps Upload und unter 100 Millisekunden Latenzzeit aufweisen.

Zum Vergleich: In der Schweiz liegen die Geschwindigkeiten im Festnetz bei 39'358 kbps (Download) und 8'857 kbps (Upload) und im Mobilnetz bei 8'645 kbps (Download) und 2'945 kbps (Upload). Die durchschnittliche Latenzzeit beträgt laut Studie 33 ms im Festnetz und 92 ms im Mobilnetz.

Die Zahl der als "Cloud ready" eingestuften Länder sei seit dem vergangenen Jahr gestiegen, heisst es in der Studie. Die oben genannten Kriterien hätten im vergangenen Jahr 79 und in diesem Jahr 109 Länder erfüllt, schreibt Cisco in seiner Studie. Weltweit gibt es rund 200 verschiedene Staaten.

Welche Cloud ist die richtige?

An der Spitze der Cloud-Nutzer steht heute laut Studie Nordamerika, gefolgt von Westeuropa. Zusammen verursachen sie 82 Prozent des weltweiten Cloud-Datenverkehrs.

"Die Diskussion über Cloud-Technologien beschränkt sich oft ausschliesslich auf Public Cloud Services. Dennoch nutzen wesentlich mehr Anwender Private Clouds", sagt Marco Kündig, Product Sales Specialist Manager ACI und Cloud Cisco Schweiz. "70 Prozent der IT-Services werden 2018 aus Private-Cloud-ähnlichen Umgebungen bezogen und müssen in der Lage sein, Private- und Public-Cloud-Modelle zu hybriden Infrastrukturen zu integrieren."

Das heisse, dass Nutzer zwar bestimmte Dienstleistungen von öffentlichen Anbietern über das Internet beziehen werden. Datenschutzkritische Anwendungen hingegen würden weiter in der Private Cloud betrieben werden, erklärt Kündig.