Interxion soll britisch werden

Konsolidierung im Colocation-Markt

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Telecity will den Colocation-Anbieter Interxion übernehmen. Gemeinsam hätten die beiden Unternehmen einen Marktwert von über 4 Milliarden Franken.

Der britische Rechenzentren-Betreiber Telecity hat einem unverbindlichen Übernahmeangebot für Interxion zugestimmt. Die Aktionäre von Telecity würden 55 Prozent an dem neuen Unternehmen halten, Interxion-Aktionäre 45 Prozent. Zusammen kämen die Unternehmen auf einen Marktwert von rund 4,2 Milliarden Franken, wie die Financial Times berichtet. Doch zuvor müssen die Aufsichtsräte der beiden Unternehmen noch zustimmen.

Vorstandsvorsitzender des neuen Unternehmens würde Telecitys John Hughes werden. Seine Stellvertretung würde John Baker übernehmen. Als Finanzchef ist Eric Hageman vorgesehen. Die Geschäftsführung soll David Ruberg übernehmen. Er würde plangemäss das Geschäft für 12 Monate nach Abschluss der Fusion leiten. Die kombinierten Lösungen beider Unternehmen würde die Fähigkeiten der Kunden verbessern, die Vorteile der Cloud zu sehen, lässt sich in einer Mitteilung der designierte CEO des neuen Unternehmen und aktuelle Interxion-Chef Ruberg zitieren.

Auf den Schweizer Standort von Interxion habe die Fusion bis auf Weiteres keine Auswirkungen, sagte Peter Moebius, Managing Director von Interxion Schweiz, auf Anfrage. Das Colocation-Center bleibe bestehen und auch ein Stellenabbau sei kein Thema. Für die Kunden werde sich ebenfalls ersteinmal nichts verändern, bestehende Verträge würden beibehalten.

Allerdings wird das Unternehmen Interxion mit Hauptsitz in Amsterdam zu einem britischen. Inwieweit sich dann die Richtlinien zum Datenschutz an britischem Recht orientieren werden, sei derzeit in Abklärung. Es bleiben noch ein paar Monate Zeit: Die Übernahme soll laut Financial Times in der zweiten Hälfte dieses Jahres abgeschlossen werden.

Interxion Schweiz teilte inzwischen mit, dass man europäisch bleibe und entsprechend weiterhin Schweizer Gesetze zum Schutz der Daten für den Schweizer Standort zur Anwendung kämen. Weil "die Daten voll und ganz in unserem Rechenzentrum in Glattbrugg bleiben, da wir dieses selbst betreuen", teilte Unternehmenssprecherin Sandra Kaspar mit.

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