Webprotokoll wird generalüberholt

HTTP/2: Update nach 16 Jahren

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Das Webprotokoll HTTP hat mit 16 Jahren ein für IT-Verhältnisse biblisches Alter erreicht. Mit HTTP/2 steht ein moderneres Protokoll in den Startlöchern. Dieses soll das aktuelle Protokoll in seiner Version 1.1 aber nicht ablösen.

Das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) soll ein Update erhalten. Es wurde Zeit: Das Protokoll in der aktuell gültigen Variante 1.1 ist fast 16 Jahre alt. Ein biblisches Alter für IT-Verhältnisse.

Praktisch fertig

Während mehrerer Monate überarbeitete die Arbeitsgruppe HTTP der Internet Engineering Task Force (IETF) das Protokoll. Diese Woche gab ihr Vorsitzender Mark Nottingham die Fertigstellung der Spezifikationen für HTTP/2 bekannt.

In einem weiteren Schritt soll die Spezifikationen eine Registrierungsnummer erhalten und dürfte kurz darauf publiziert werden. HTTP/2 soll helfen, Netzwerkressourcen besser zu nutzen und gefühlte Latenzzeiten zu minimieren. Hierfür wird unter anderem das Header-Feld komprimiert.

HTTP/2 wird die aktuelle Variante HTTP 1.1 aber nicht ablösen. Beide Protokolle sollen parallel bestehen bleiben.

Google war anscheinend nicht böse

Die Überarbeitung war wohl nicht ganz einfach. Entsprechend bedankte sich Nottingham in einem Blog-Post bei allen Beteiligten. Darunter sind auch die beiden Google-Entwickler Mike Belshe und Roberto Peon. Diese brachten das bei Google entwickelte Protokoll SPDY mit ein.

Nottingham lobt die Mitarbeit der beiden Google-Mitarbeiter und stellte klar, dass von Google keinerlei Druck gekommen sei. Belshe und Peon hätten mit besten Absichten geholfen.

Viele engagierte Helfer

Das Protokoll musste auch so manche Sprachbarriere überwinden, um Allgemeingültigkeit zu erlangen. Nottingham bedankte sich in seinem Schreiben deshalb auch besonders bei der japanischen HTTP/2-Community. Ausserdem lobte er die Entwicklerplattform Github für deren Unterstützung.

Auf Heise.de gibt es einen detaillierten Einblick in die Features mit denen HTTP/2 Seitenaufrufe beschleunigen und Netzwerke effizienter auslasten könnte.

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