Rechenzentrum mit positiver Klimabilanz
Im schwedischen Falun wird ein Rechenzentrum mit positiver Klimabilanz gebaut. Es wird mit regenerativer Energie betrieben und die Abwärme wird zur Beheizung von Wohngebäuden genutzt.
Im hohen Norden von Europa entsteht ein Rechenzentrum mit positiver Klimabilanz. Als Standort des Eco-Data-Center (EcoDC) wählten die Betreiber die Kleinstadt Falun in Schweden. Die Stadt hat rund 37'000 Einwohner und zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Nutzung der Abwärme
Die Initianten des Rechenzentrums waren die Energiefirmen Falu Energi und Vatten. Die Technik im Rechenzentrum stellt Schneider Electric bereit. Laut den Rechenzentrumsbetreibern erfülle die Anlage den Sicherheitsstand Tier IV und zähle zu den sichersten in der Welt.
Rechenzentren verbrauchen sehr viel Strom, dabei wird ein grosser Teil der Energie in Wärme umgewandelt, die häufig ungenutzt verpufft, schreiben die Betreiber. Dies soll der EcoDC ändern. Im Winter wird die Abwärme daher in das Zentralheizungssystem von Falun eingespeist und für die Beheizung von Wohngebäuden genutzt. In der warmen Jahreszeit sorgt überschüssiger Wasserdampf eines nahegelegenen Elektrizitätswerks für die nötige Kühlung.
Durch die Einspeisung der Abwärme in das Zentralheizungssystem erzielt das Rechenzentrum über das Jahre gesehen eine positive Klimabilanz. Die Energie für den normalen Betrieb wird bereits durch erneuerbare Energie wie Wind, Wasser, Sonne und Biosprit bereitgestellt.
Günstige klimatische Bedingungen
Durch die klimatischen Gegebenheiten in Schweden würden Rechenzentren dort auch 40 bis 50 Prozent weniger Energie benötigen, als in den USA oder in Grossbritannien, schreiben die Betreiber auf ihrer Webseite.
Das erste Rechenzentrumsgebäude von insgesamt drei soll Anfang 2016 fertig gestellt werden. Am Ende sollen 23'250 Quadratmeter an Rechenzentrumsfläche bereitstehen.