Windows Server light

Microsoft bringt Nano-Server und Hyper-V-Container

Uhr | Aktualisiert

Microsoft hat eine eigene Container-Virtualisierung in Hyper-V umgesetzt. Passend dazu gibt es das neue Betriebssystem Nano-Server.

(Quelle: Netzmedien-Archiv)
(Quelle: Netzmedien-Archiv)

Keine Virtualisierungstechnologie sorgte 2014 für mehr Aufsehen als Docker. Das Projekt ging eine Partnerschaft mit VMware ein und akquirierte 15 Millionen US-Dollar. Und Microsoft machte das von Google entwickelte Docker-Verwaltungswerkzeug Kubernetes in seiner Azure-Cloud lauffähig. Der Konzern veröffentlichte mit dem Azure Kubernetes Visualizer zudem eine passende Webanwendung.

Im Oktober 2014 ging Microsoft mit Docker eine Partnerschaft ein. Ziel: Die Technologie auf Windows Server bringen, das Orchestration API ausbauen und Zugriff auf den Docker-Hub über Windows Server ermöglichen. Bald sei es so weit, verkündet Microsoft nun. An der Build-Konferenz, die Ende April in San Francisco stattfindet, soll die Virtualisierungstechnologie demonstriert werden.

Zwei Arten von Container

In der nächsten Version von Windows Server, die Anfang 2016 erscheinen dürfte, wird es laut Microsoft "Windows Server Container" geben. Diese sind an die Technologie von Docker angelehnt und ermöglichen es, Applikationen mit Abhängigkeiten zu verpacken, auszuführen und zwischen verschiedenen Servern hin und her zu schieben. Im Unterschied zur klassischen Virtualisierung nutzen alle Container auf einem Server den gleichen Betriebssystem-Kernel. Während Docker-Container auf Linux zurückgreifen, laufen die "Windows Server Container" auf Windows Server.

Zusätzlich zu "Windows Server Container" wird es "Hyper-V-Container" geben. Sie sollen sicherer sein als Docker-Container und Code effektiver vom Host-Betriebssystem isolieren. Microsoft reagiert mit der Ankündigung der "Hyper-V-Container" auf Sicherheitsmängel in der Docker-Technologie. Docker wiederum reagierte vor rund einem Monat ebenfalls auf die Kritik und verstärkte sein Security-Team. Microsoft arbeitet für "Hyper-V-Container" an ähnlichen Sicherheitsvorkehrungen, die Linux-Distributionen wie Ubuntu and CoreOS rund um die Docker-Technologie gebaut haben.

Beide Arten von Container können laut Microsoft mit Tools genutzt werden, mit denen Administratoren bereits vertraut sind. Die Werkzeuge für Entwicklung und Programmierung sowie die Verwaltung von Server und virtuellen Containern ändern sich also nicht. "Windows Server Container" sollen zudem ohne manuelle Anpassungen in "Hyper-V-Container" umgewandelt werden können.

Abgespeckter Windows-Server

Mit dem Nano-Server stellte Microsoft zudem eine abgespeckte Variante von Windows Server vor. Sie wurde für die Ausführung von Cloud-Apps und Containern optimiert. Unnötige Komponenten seien entfernt worden, sagt Microsoft. Das dürfte zu weniger Reboots und weniger nötigen Sicherheitsupdates führen. Eine grafische Oberfläche gibt es beim Nano-Server nicht.

Eine Vorschau des Nano-Servers werde in den nächsten Wochen veröffentlicht, sagt Microsoft.

Webcode
1859