Intel Developer Forum 2015

Intel will bei 5G mitreden

Uhr | Aktualisiert

2020 soll es 50 Milliarden vernetzte Geräte geben. Können die Mobilfunknetze das überhaupt bewältigen? Ja, sagte Intel in San Francisco - und kündigte Investitionen in 5G an.

Aicha Evans von Intel vor einem Tesla, den sie an ihrer Keynote ein "vernetztes Gerät auf Rädern" nannte. (Quelle: Intel)
Aicha Evans von Intel vor einem Tesla, den sie an ihrer Keynote ein "vernetztes Gerät auf Rädern" nannte. (Quelle: Intel)

Das Internet der Dinge, neuartige Sensoren und Big Data sind für Mobilfunkprovider eine grosse Herausforderung. Die Megatrends in der IT werden laut Intel dafür sorgen, dass es bis 2020 über 20 Mal so viele vernetzte Geräte gibt wie heute. Diese erzeugen riesige Datenmengen. Können die Mobilfunknetze das überhaupt meistern? Intel fragte an seinem Developer Forum in San Francisco. Und antwortete gleich selbst: Ja, aber nur wenn die Provider ihre Netze stark ausbauen. Es brauche geringere Latenzzeiten und höhere Transferraten. Und die Lösung heisst laut Intel 5G.

5G ist alles und nichts

Was aber ist 5G? Darüber ist sich nicht einmal die Branche einig - einen allgemein anerkannten 5G-Standard gibt es nämlich noch nicht. Wer den Begriff heute nutzt, meint damit normalerweise die nächste Mobilfunkgeneration. Diese wird oft als Nachfolger von 4G verstanden, was aber nur halbwegs passt.

5G sei nicht einfach nur ein schnelleres 4G, sagte Aicha Evans, die beim Chiphersteller die Abteilung "Communications and Devices" leitet. An einem Presse-Roundtable erklärte sie, dass 5G auch unterschiedlichste Verbindungsarten und Netzwerkprotokolle harmonisieren soll. So werde ein nahtloser Wechsel zwischen GSM, Wlan und Wireless Gigabit möglich. Die Mobilfunkarchitektur soll zudem die neusten Errungenschaften der IT in die Mobilfunkwelt bringen. Evans nannte unter anderem Virtualisierung, Software Defined Networking, Cloud-Architekturen und IPv6.

Intel umwirbt die 5G-Community

So oder so will Intel bei 5G vorne mitmischen. Das ist bemerkenswert, da der Markt für Mobilfunkchips von Qualcomm dominiert wird. Der Intel-Konkurrent aus San Diego besitzt zwar keine eigenen Fertigungsstätten, heimst aber 61 Prozent der operativen Gewinne im LTE-Markt ein. Intel wurde in den Zahlen für Juli 2015 des Marktforschers Strategy Analytics hingegen nicht einmal erwähnt.

Der Network Builders Fast Track soll Intel nun in die 5G-Welt katapultieren. Der Konzern richtet im Rahmen der Initiative neue Testlabors ein, in denen Partner mit 5G-Technologien experimentieren können. Intel will die 5G-Community auch mit Entwickler-Events und Hackathons für sich gewinnen.

Die Zusammenarbeit mit Telkos, Serviceprovidern, Universitäten und Forschungseinrichtungen soll ebenfalls intensiviert werden, um die Entwicklung und Standardisierung von 5G voranzutreiben. Partner sind unter anderem SK Telecom, NTT Docomo und Nokia. Intel werde zudem in Firmen investieren, die auf 5G und Networking spezialisiert sind, sagte Evans weiter.

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