ICT-Networking-Party 2016

ICT-Klassentreffen 2016

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

In Bern hat sich gestern Abend die Schweizer ICT-Branche zum traditionellen Jahrestreffen eingefunden. Im Kursaal feierte sich die Branche selbst und stimmte sich auf das ICT-Jahr 2016 ein.

Kein Branchenevent der Schweiz zählt wohl mehr Gäste: die ICT-Networking-Party. Über 1400 Exponenten aus Politik, ICT und weiteren Zweigen der Wirtschaft haben im Berner Kursaal das ICT-Jahr 2016 eingeläutet.

Gastgeberin Vania Kohli begrüsste die Gäste des "Klassentreffens", das unter dem Motto stand: "Ist Emotio die Ultima Ratio?" Sie übergab das Wort an Ständerat Ruedi Noser, der die Besucher auf das bevorstehende Jahr einstimmte.

Die Schweiz hat einen ICT-Rutsch erlebt

Die Schweizer Politik habe einen ICT-Rutsch erlebt, interpretierte Noser die Ergebnisse der jüngsten Parlamentswahlen. Mit den IT-Unternehmern Franz Grüter und Marc Dobler wird der Chor der ICT-Vertreter im Parlament grösser.

Noser sprach in seiner Rede auch über das Weltwirtschaftsforum in Davos, von wo aus dieser Tage Schreckensmeldungen über Massenarbeitslosigkeit in die Welt hinausgingen, ausgelöst durch Industrie 4.0. "Hier im Kursaal sitzt, wer die vierte industrielle Revolution voranbringen wird", rief Noser ins Publikum und gab sich zuversichtlich, dass wenn dereinst Studien über die Auswirkungen der Industrie 4.0 gemacht würden, man erkennen werde, dass die Schweiz ihren Wohlstand gehalten habe.

Jahreshighlight Cebit

Als Präsident von ICT-Switzerland warb Noser auch für die Reise an die Cebit und den Auftritt der Schweiz als Partnerland an der ICT-Messe in Hannover. 60 Aussteller werden im März die Schweizer ICT-Branche vertreten. Die Schweizer Aussteller werden sich auf 1700 Quadratmetern präsentieren.

Storytelling und Vernunft

Ausser dem Networking stehen an der Party auch immer interessante Gastredner im Fokus. Diese stammen traditionell aus einer IT-fremden Branche. Obwohl: Kann man das von einem Versicherer heute noch behaupten? Der kürzlich abgetretene Leiter der Unternehmenskommunikation der Mobiliar, Peter Marthaler, plädierte in seinem Referat für mehr Storytelling bei der Markenpflege. Kunden wollten Brands mit Geschichte, brachte es Marthaler auf den Punkt. Hierfür nutzte er bei der Mobiliar digitale Medienwerkzeuge, unter anderem einen Video-Blog. Letztlich also eine Menge IT.

Begeisterung über Hirnforscher

Diskussionen unter den Zuschauern löste Neurowissenschaftler Lutz Jäncke von der Universität Zürich aus. Jäncke traf einen Nerv mit seinem Referat "Ist unser Hirn vernünftig?". Um die Antwort vorwegzunehmen: Nein, unsere Hirne fällen keine absoluten Entscheidungen, sie interpretieren die jeweilige Situation. Und das sei auch gut so, betonte der Wissenschaftler. Das sorgte für Gesprächsstoff unter den Gästen, die es im beruflichen Alltag gewohnt sind, Entscheide rational zu treffen.

Gespräche sind der Schmierstoff für gelungenes Networking. Vania Kohli hatte also ihr Ziel erreicht und übertroffen.

Zauber und Zapfhahn

Nach dem Abendessen faszinierte der digitale Magier Simon Pierro die Zuschauer mit seinen iPad-Tricks. Pierro steckte an das Tablet einen Hahn und zapfte Vania Kohli ein Bier.

Damit war der Übergang geschaffen für den inoffiziellen Teil der Veranstaltung. Im ICT-Biergarten von Sponsor Atos, im Foyer des Kursaals, diskutierten und feierten die Gäste «Klassentreffen» bis weit nach Mitternacht.

Die nächste ICT-Networking-Party findet voraussichtlich am 19. Januar 2017 statt.

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