Mehr IT an Schulen

Ostschweiz bekämpft Fachkräftemangel

Uhr | Aktualisiert
von George Sarpong

Die Regierung des Kantons St. Gallen ist zu der Erkenntnis gelangt, dass es im Kanton an Fachkräften mangelt. Die Lage in der IT-Branche ist offiziell "prekär". Nun will man mit weiteren Massnahmen gegensteuern.

Der Kanton St. Gallen kämpft gegen den Fachkräftemangel. Verschiedene Initiativen wie etwa IT St. Gallen rockt sollen helfen, mehr qualifizierte Fachkräfte in die Ostschweiz zu holen. Doch reicht das?

Die Regierung liess nun den Bedarf an Arbeitskräften in verschiedenen Branchen prüfen. Ausser Spezialisten im Sozial- und Gesundheitswesen brauche es auch sehr gut ausgebildete IT-Spezialisten und Fachkräfte im Bereich Elektrik und Elektronik, lautet der Schluss.

Situation der IT-Branche besonders prekär

Die Situation in der Informatikbranche sei besonders prekär. Die Kantonsregierung will deshalb mit einer Bildungsoffensive mehr qualifizierte Fachleute heranbilden. An der HSR Rapperswil, wo es bereits ein Informatikstudiengang gibt, soll das Angebot ausgebaut werden.

Die FHS St. Gallen bietet aktuell für die Bacherlor-Studenten in Betriebsökonomie die Studienrichtung Wirtschaftsinformatik an. Mit dem Herbstsemester 2017 will die FHS St. Gallen einen eigenständigen Bachelor-Studiengang in Wirtschaftsinformatik starten. Der Genehmigungsprozess sei bereits weit fortgeschritten, teilte die Hochschule auf Anfrage mit. Derzeit bietet die Hochschule bereits einen Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik an.

Mittelschule für angehende Informatiker

Die Studierenden der Fachhochschulen sollen gemäss den Plänen des Kantons von Informatikmittelschulen kommen. Diese sind für die Standorte St. Gallen/Sargans und Rapperswil-Jona geplant und sollen 2017 ihren Betrieb aufnehmen.

Die Informatikmittelschule werde vier Jahre dauern, ein Praktikum einschliessen und in Kombination mit dem Berufsmaturitätszeugnis kaufmännischer oder technischer Richtung zum Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis Informatikerin/Informatiker führen.

Mehr Gymnasiasten für IT-Studiengänge

Rapperswil-Jona werde mit dieser Kombination schweizweit einzigartig sein, lobt die Regierung. Der Abschluss soll zum Übertritt an die Fachhochschulen und zum direkten Einstieg ins Berufsleben taugen.

Die Informatik-Bildungsoffensive soll mittelfristig auch den Ausbildungsweg Gymnasium/Universität erfassen. Geprüft werde ein Grundlagenfach Informatik am Gymnasium und ein Studium an der Universität St. Gallen in angewandter Informatik.

Wie geht es nun weiter?

Die Umsetzung der Massnahmen sei, so weit die notwendigen finanziellen Mittel gegeben seien, bereits ab diesem Jahr vorgesehen, berichtet der Kanton weiter.

Aufwendiger wird der Aufbau einer Informatikmittelschule: Diese erfordere eine rechtliche Grundlage, Ergänzungen zum Mittelschulgesetz und zum Einführungsgesetz zur Bundesgesetzgebung über die Berufsbildung.

Diese Gesetzesanpassungen wurden beantragt. Beide Gesetzesvorlagen unterstehen laut Kanton dem fakultativen Referendum.

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