MSM Research

Die Drift der Betriebsausgaben

Uhr | Aktualisiert
von Philipp A. Ziegler

Immer mehr Ausgaben für den ICT-Betrieb verlagern sich nach aussen, die Drift der Spendings hin zu externen Providern und ICT-Dienstleistern nimmt weiter an Fahrt auf. Dies bedeutet auch, dass diejenigen Budget­anteile, die für Externe geplant sind, stärker zulegen als diejenigen für den Eigenbetrieb.

Philipp Ziegler, MSM Reseach.
Philipp Ziegler, MSM Reseach.

Auch aus der Makroperspektive ist zu beobachten, dass der Einfluss der Sourcing-Services auf die Entwicklung des Gesamtmarktes messbar geworden ist. Während der Schweizer ICT-Markt im laufenden Jahr auf der Basis unserer aktuellen Prognosen um "lediglich" 0,7 Prozent zulegen wird, macht der Markt für Outsourcing-Services einen Wachstumssprung von 8,2 Prozent. Ohne die Spendings für externe Dienstleistungen und Betriebsservices gibt der übrige Teil des ICT-Marktes um 1,6 Prozent nach. Diese Entwicklung wird sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen, die Verschiebung wird zunehmen und die Schere mit Blick auf die Anteile der internen und externen Ausgaben weiter auseinandergehen.


Jeder zweite Franken für den ICT-Betrieb geht an Externe

Dieser Trend lässt sich auch an den einzelnen Bereichen des ICT-Marktes festmachen. Lassen wir die Gesamtmarktentwicklung aussen vor und wenden uns den eigentlichen Bereichen des ICT-Betriebes zu: Noch im Jahr 2014 wandten die Schweizer Unternehmen insgesamt 69 Prozent ihrer Infrastruktur-Budgets für den Eigenbetrieb auf (Server, Storage, Professional und Support Services).

Im kommenden Jahr gehen wir von einem geschrumpften Anteil von rund 50 Prozent aus. Dies bedeutet, dass bereits im Jahr 2017 jeder zweite Franken, der für den ICT-Betrieb aufgewendet wird, an externe Dienstleister und Sourcing-Provider fliesst (Managed- und Cloud-Services-Anbieter). Der Anteil der Gelder für extern bezogene Betriebsdienste steigt in diesem Zeitraum (2014 bis 2017) von 31 Prozent auf 50 Prozent.

Spendings für SaaS legen deutlich zu

Cloud Computing hat an dieser Entwicklung einen massgeblichen Anteil. Die vor Jahren erfolgten ersten Gehversuche mit Services aus der Wolke schufen rasch weitere und neue Begehrlichkeiten. Auf Infrastruktur- und Back-up-Services folgten die Lösungen und Entwicklungsumgebungen. So lässt sich die Drift der Ausgaben auch im Bereich der Anwendungen und Software nachweisen.

Software-as-a-Service (SaaS) hat heute einen bedeutenden Anteil an den Gesamtausgaben für Standardsoftware erreicht. Wir rechnen 2016 mit einem SaaS-Anteil von knapp 30 Prozent am Schweizer Markt für Standardlösungen (B2B). Auch hier wird sich die Verschiebung nach aus­sen weiter zugunsten der Cloud entwickeln. Unsere Erhebungen zeigen unmissverständlich in diese Richtung: während die Ausgaben für den Eigenbetrieb (Software on Premise) 2016 um 4,7 Prozent im Minus liegen, legen die Spendings für SaaS (Public und Private) um über 30 Prozent zu.

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