Eine Milliarde US-Dollar

Apple investiert in chinesischen Uber-Rivalen

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von Christoph Grau

Der Fahrvermittlungsdienst Didi hat einen prominenten Investor gewonnen. Apple investiert eine Milliarde US-Dollar in den Marktführer aus China. Dadurch könnte Uber in den USA ein mächtiger Konkurrent erwachsen.

Apple hat eine grosse Investition in den chinesischen Fahrdienstvermittler Didi Chuxing (滴滴出行), vormals Didi Kuaidi (滴滴快的), angekündigt. Eine Milliarde US-Dollar will Apple in den chinesischen Marktführer stecken, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua.

Gegenüber der Agentur begründete Apple-CEO Tim Cook die Investition als strategischen Schritt. Apple wolle mehr über bestimmte Segmente im chinesischen Markt lernen. Daneben sieht Cook viele Felder für Kooperationen und erwartet einen grossen Ertrag der Investition.

Schritt auf den Weltmarkt wagen

Nach Angaben von Didi ist es die bisher grösste Einzelinvestition in das Unternehmen. Mit dem Geld will Didi vor allem seine globale Expansion vorantreiben. Laut Didi-CEO Cheng Wei (程维) "ist die globale Expansion nicht zu früh, sondern schon viel zu spät", sagte er gegenüber dem Nachrichtenportal Sina. Dabei will das Unternehmen zunächst auf die Märkte USA, Indien und Südostasien setzen.

Die Expansion von Didi ist schon in vollem Gange. Erst kürzlich investierte das Unternehmen etwa in den US-Uber-Konkurrenten Lyft. Zudem kaufte Didi den indischen Marktführer Ola und Grabtaxi, das in Südostasien den Markt dominiert. Daneben unterhält Didi ein Forschungszentrum im Silicon Valley, wie Sina weiter schreibt. Durch die Kooperation mit Apple könnte Didi daher zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für Uber in den USA werden.

China ist ein harter Markt für Uber

Uber selbst versucht seit längerer Zeit, in China Fuss zu fassen. Dies jedoch mit nur bescheidenem Erfolg. Zwar gewann das Unternehmen die chinesischen Suchmaschinengiganten Baidu und Alibaba als Investoren, dennoch konnte sich Uber bisher nicht durchsetzen. Allein im vergangenen Jahr habe Uber mehr als eine Milliarde Dollar in China "verbrannt", schreibt der Guardian.

Nach Angaben von Didi hält das Unternehmen immer noch einen Anteil von 87 Prozent bei den privaten Fahrvermittlungen und 99 Prozent bei den Taxi-Vermittlungen.

Auf der Unicorn-Liste von Cbinsights trennt Uber und Didi aber noch einiges. Uber ist mehr als drei Mal so viel wert als der chinesische Konkurrent. Dafür verfügt Didi über eine weit diversifiziertere Angebotspalette als Uber. Der Dienst vermittelt etwa Aufträge an Busse und für Expressfahrten. Auch Firmendienstleistungen hat Didi im Angebot.

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