Milliarden-Fusion angekündigt

Chinesische Uber-Konkurrenten schliessen sich zusammen

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Die beiden grössten chinesischen Taxi-Dienste schliessen sich zusammen. Gemeinsam haben die Unternehmen einen Wert von 6 Milliarden US-Dollar. Uber könnte dadurch starke Konkurrenz bekommen.

Bisher hat Taxi-Dienst Uber in China unbedeutend. Im Reich der Mitte dominieren die Taxi-Dienste Didi Dache (滴滴打车) und Kuaidi Dache (快的打车). Laut Xinhua, dem offiziellen Nachrichtenportal Chinas, halten diese einen Marktanteil von über 98 Prozent. Zusammen sollen beide Unternehmen 6 Milliarden US-Dollar schwer sein, schreibt Reuters. Am vergangen Samstag haben beide Unternehmen auf dem chinesischen Micro-Blog Sina Weibo ihren strategischen Zusammenschluss bekannt gegeben. 

Weltmarkt im Visier

Mit dem Zusammenschluss zielen die Unternehmen auch auf den globalen Markt. In der auf Weibo veröffentlichen Mitteilung heisst es: "Heute kündigen wir, Kuaidi Dache und Didi
Dache, unseren strategischen Zusammenschluss an. Das daraus entstehende neue Unternehmen soll zu einer global bedeutenden mobilen Taxi-Dienst-Plattform werden."

Wie es in der Mitteilung weiter heisst, wollen sich die bisherigen CEOs der Unternehmen, Cheng Wei (程维) und Lü Zhuanwei (吕传伟), die Führung des neuen Unternehmens teilen. Unmittelbar nach dem chinesischen Frühlingsfest in dieser Woche wollen die beiden Unternehmen weitere Details in einer Pressekonferenz verkünden.

Bisher war Didi Dache mit einem Marktanteil von 55 Prozent und schätzungsweise 100 Millionen registrierten Kunden die Nummer eins im chinesischen Markt. Das Pekinger Unternehmen wurde erst im Jahr 2012 gegründet. Mit über 40 Prozent Marktanteil positionierte sich Kuaidi Dache aus Hangzhou dahinter.

Chinesische IT-Riesen stehen hinter den Taxi-Diensten

Hinter den Diensten stehen die chinesischen IT-Riesen Alibaba (Didi Dache) und Tencent/Tengxun (Kuaidi Dache) als Grossinvestoren. Der chinesische Suchmaschinengigant Baidu engagiert sich hingegen beim Konkurrenten Uber mit 40 Millionen Dollar, schreibt Reuters weiter.

Die zuständigen Behörden müssen den Deal noch zustimmen. Ein Beobachter von Xinhua kommt in einem Beitrag zu dem Schluss, dass der Zusammenschluss nicht gegen das Kartellrecht verstösst. Seiner Meinung nach hätten auch konkurrierende Lösungen in diesem neuen Markt noch Chancen. Daher ist von einer Genehmigung des Zusammenschlusses auszugehen.

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