Sapphire 2016

SAP arbeitet am CRM der Zukunft

Uhr | Aktualisiert

SAP hat in Orlando den Tod des klassischen Customer Relationship Managements ausgerufen. Um SAPs Lösungen weiter zu verbreiten, kündigte CEO Bill McDermott neue Partnerschaften an - und rief dafür einen Überraschungsgast auf die Bühne.

SAP-Chef Bill McDermott referiert auf der Hauptbühne im Orange County Convention Center in Orlando, Florida. (Quelle: Netzmedien)
SAP-Chef Bill McDermott referiert auf der Hauptbühne im Orange County Convention Center in Orlando, Florida. (Quelle: Netzmedien)

Bill McDermott ist ein gefragter Mann. Diese Woche ganz besonders. Der 54-Jährige, der im Juli bei einem Unfall sein linkes Auge verloren hat, eröffnete am gestrigen Dienstag um 9 Uhr Ortszeit die Sapphire Now 2016 in Orlando, Florida – mit Sonnenbrille, starker Rhetorik und massenhaft Buzzwords. Cloud Computing, Analytics, Big Data, Machine Learning, Internet of Things, In-Memory, Artificial Intelligence und Augmented Reality – die wichtigsten Themen der diesjährigen Hausmesse von SAP waren schnell abgesteckt.

20'000 Interessierte reisten nach Orlando, um der "biggest Sapphire ever" beizuwohnen. Und 300'000 Personen werden die Konferenz, die noch bis Freitag dauert, laut SAP live im Internet verfolgen.

Künstliche Intelligenz statt klassisches CRM

"Wir werden euch in Zukunft viel Arbeit abnehmen", wandte sich McDermott an das Publikum, und meinte damit die Softwarelösungen von SAP. Sein Unternehmen arbeite hart daran, diese so intelligent wie möglich zu machen. Mit Machine Learning und Artificial Intelligence. SAP werde bald voraussagen können, welche Neukunden ein Unternehmen angehen soll, oder wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, dass ein Meeting positiv ende.

Das klassische Customer Relationship Management (CRM) in Kombination mit SFA (Sales Force Automation) sei heute überholt. Es reiche nicht mehr, bloss Vertriebsaktivitäten, Prozesse und administrative Aufgaben zu automatisieren. "Wisst ihr warum?", fragte McDermott. "Weil nur rund 22 Prozent aller Absatzprognosen von Unternehmen zutreffen – trotz all dieser Technologien."

An einem Round Table sagte McDermott, dass er auf Wachstum in China und Indien hoffe. SAP werde von der erstarkten Mittelklasse Asiens profitieren. Auch Nahost und Lateinamerika seien spannend. SAP müsse stärker organisch wachsen und sei auf gutem Weg dazu, sagte McDermott.

Gemeinsam sind wir stark

Dann sprach McDermott über Partnerschaften. Der zweifache Familienvater rief Microsoft-CEO Satya Nadella auf die Bühne und führte eine Diskussion mit Intel-Chef Brian Krzanich. Später wurden auch die Kooperationen mit Dell, Apple und Amazon Web Services zum Thema, die SAP alle vertiefen will.

Microsoft wird die In-Memory-Datenbank Hana in seiner Azure-Cloud auf virtuellen Maschinen anbieten. Office 365 und Outlook sollen besser mit SAPs Lösungen Ariba, Concur, Fieldglass und Successfactors harmonieren. Und die Software Intune, mit der Admins PCs und mobile Endgeräte über das Internet verwalten können, verstehe sich nun besser mit SAP Fiori.

McDermott erwähnte zudem Accenture, Capgemini, Deloitte, EY, IBM, PWC und Wipro. Sie sollen mithelfen, SAP-Lösungen in Unternehmen zu planen, implementieren, migrieren und optimieren.

Hübsche Visualisierung und Steve Wozniak

SAP lancierte im Oktober den "Digital Boardroom". Ein SaaS-Angebot, das auf S/4 Hana aufbaut, in der Cloud läuft und den Abruf von Kennzahlen ermöglicht. Das Daten-Cockpit sehe nun hübscher aus, zeige Real-Time-Karten von Kundenbeziehungen an und gebe Handlungsanweisungen.

Am Ende des Tages tauchte auch noch Steve Wozniak auf. Er sprach gewohnt schnell, wirr und unterhaltsam. Er liebe Siri und Amazon Echo, sagte die Apple-Legende. Nichts anfangen könne er hingegen mit "diesem Film mit Ashton Kutcher", den er einen "bunch of crap" nannte. Zur SAP-Apple-Kooperation wollte er sich nicht äussern. "Ich weiss nicht genau, was das Ziel dieser Zusammenarbeit ist", sagte Woz, der vom Publikum mit grossem Applaus verabschiedet wurde.

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