Hohe Standards versprochen

Schweizer Crowdfunding-Plattform für Hilfswerke

Uhr | Aktualisiert
von Christoph Grau

Es gibt eine weitere Crowdfunding-Plattform in der Schweiz. Das Portal letshelp.ch adressiert Hilfsorganisationen. Hinter dem Projekt steht Swisscom als Initiator und Technologiepartner. Der Telko ist aber nicht alleine.

Swisscom, die Dachorganisation der Fundraiser Swissfundraising und die Zertifizierungsstelle Stiftung Zewo haben eine neue Croudfunding-Plattform ins Leben gerufen. Auf einem Event im Zürcher Bernhard Theater präsentierten die Organisationen die Plattform namens letshelp.ch vor Medienvertretern.

Erfolgreiche Initialzündung

Michael In Albon von Swisscom bezeichnete letshelp.ch als eine "grosse Chance" für die in der Schweiz aktiven Hilfswerke, um neue Finanzquellen für ihre Projekt zu erschliessen. Seinen Angaben zufolge ist letshelp.ch die erste digitale Schweizer Spendenlösung speziell für Hilfsorganisationen. Ohne grosse Werbung habe die Plattform zum Start bereits 14 Projekte von 15 Hilfswerken auf seiner Seite. Beispielsweise ein Projekt für einen neuen Radiobus der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi für die Schweiz, sauberes Trinkwasser in Pakistan vom Hilfswerk der Evangelischen Kirche Schweiz (HEKS) oder ein Projekt für gesunde Kinder in Niger, welches die SOS Kinderdörfer aufschalteten.

Noch ist die Anzahl auf der Seite recht überschaubar. Mit integrierten Filter- und Suchfunktionen sollen spendenfreudige Nutzer künftig gezielt nach Projekten suchen können.

Hohe Anforderungen und Kontrollen

Laut Marina Ziegerer, Geschäftsführerin der Genossenschaft Zewo, erfüllen existierende Crowdfunding-Plattformen die Anforderungen der Zertifizierungsstelle nicht. In ihrem Vortrag bemängelte sie vor allem fehlende Kontrollen bei der Auswahl der Projekte auf den Plattformen. Auch seien die Betreiber oft nicht ersichtlich, deren Ziele unbekannt und die Gebühren zu hoch. Letshelp.ch soll in diesen Punkten Abhilfe schaffen. "Sie können darauf setzen, dass nur seriöse Projekte mit Zewo-Zertifizierung auf der Plattform sind", betonte sie.

Auch setze die Plattform konsequent auf Transparenz, die Gelder würden direkt überwiesen und Spender könnten auch anonym bleiben. Die erhobenen Gebühren sollen allein die Kosten für den Betrieb decken. Zudem erschliesse sich für die Hilfswerke ein neuer Kanal zum Fundraising. Denn bisher würden 99 Prozent der Spenden über klassische Kanäle wie Post- und Banküberweisungen gesammelt. Mit letshelp.ch sollen die Möglichkeiten der digitalen Welt genutzt werden können.

Geringerer Aufwand für Hilfswerke

Für Hilfsorganisationen verringere sich durch letshelp.ch der Aufwand für Investitionen in neue Technologien. Da Swisscom die Plattform entwickelte und auch weiter betreibt, sei die nötige Sicherheit gegeben. Die Qualitätskontrolle der eingereichten Projekte übernimmt Zewo. Spender sollen sich daher darauf verlassen können, dass die gelisteten Projekte seriös sind.

Die Plattform ist momentan für alle rund 500 nach Zewo zertifizierten Organisationen offen. Diese können sich mit ihren Projekten schon jetzt registrieren. In einem weiteren Schritt will sich letshelp.ch auch für andere in der Schweiz aktiven Hilfsorganisationen öffnen. Diese müssen jedoch die Auflagen von Zewo erfüllen. Diese bestehen aus 21 Punkten. Zewo wolle streng prüfen, ob all diese Anforderungen eingehalten werden.

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