Fünf Jahre Venture Kick

Mehr Start-up-Unternehmer braucht das Land

Uhr | Aktualisiert

Im Rahmen des fünfjährigen Jubiläums der Start-up-Förderungsinitiative Venture Kick haben Exponenten der Szene über den Start-up-Standort Schweiz debattiert.

Beat Schillig, Geschäftsführer des Instituts für Jungunternehmen, ist bestrebt, mehr "fähige Leute" von Hochschulen von einer Unternehmensgründung zu überzeugen. (Quelle: Michael Kretz)
Beat Schillig, Geschäftsführer des Instituts für Jungunternehmen, ist bestrebt, mehr "fähige Leute" von Hochschulen von einer Unternehmensgründung zu überzeugen. (Quelle: Michael Kretz)

Die Schweizer Start-up-Szene hat gestern in Zürich auf das fünfjährige Jubiläum der Förderinitiative Venture Kick angestossen. Die Teilnehmer eines Roundtables lobten dabei die Verdienste der Initiative und gingen auf die Rahmenbedingungen des Start-up-Standorts Schweiz ein.

Schweizer Modell effizient

Nicolas Berg, Business Angel und Venture-Capital-Investor, betonte, dass es heute ein gut entwickeltes Ökosystem gebe. Etwa 2000 Business Angels seien in der Schweiz aktiv. Diese hätten aus Fehlern der vergangenen Jahre gelernt und seien heute deutlich weiter als noch vor wenigen Jahren. Die Schweiz müsse jedoch am Ball bleiben, sonst eilten die anderen weit entwickelten Standorte Berlin oder London davon.

Denn auch dort liegt viel Geld für Start-ups bereit, wie Florian Schweitzer, Gründer des europäischen Investorennetzwerks b-to-v Partners und Kenner von deutschen Förderinitiativen weiss. Er hob die Vorzüge der privaten Initiative Venture Kick hervor. Im Gegensatz zum deutschen System, in dem viele staatliche Gelder in Start-ups fliessen und das sehr stark nach dem Giesskannenprinzip funktioniere, sei das Schweizer Modell sehr effizient.

Viele Arbeitsplätze dank Start-ups

Beat Schillig, Geschäftsführer des Instituts für Jungunternehmen, ist derweil bestrebt, mehr "fähige Leute" von Hochschulen von einer Unternehmensgründung zu überzeugen. Dies, anstatt in ein Grossunternehmen einzutreten oder eine akademische Karriere einzuschlagen. Er betonte zudem den volkswirtschaftlichen Wert von Venture Kick: Mehr als 1600 Arbeitsplätze seien dank der Initiative in den vergangenen fünf Jahren geschaffen worden.

Zu guter Letzt packte Berg ein bisher selten gehörtes Argument aus: Er meinte, dass es oft risikoreicher sei, für ein Grossunternehmen zu arbeiten, als ein Start-up zu gründen. Man werde in Grosskonzernen in der heutigen Zeit mitunter sehr rasch - etwa aufgrund von Strategieänderungen - entlassen.