Start-up-Event in Basel

Wie ticken Business Angels und Venture Capitalists?

Uhr | Aktualisiert

I-Net Innovation Networks Switzerland lud letzte Woche zu einem Informationsanlass für Start-ups ein.

Schweizer Unternehmer oder Start-ups, die schon immer wissen wollten, wie sie mit Business Angels und Venture Capitalists umgehen müssen, konnten sich letzte Woche an einer Veranstaltung der Innovationsförderung I-Net Innovation Networks Switzerland darüber informieren.

Eingeladen waren vier Referenten: ein Unternehmer (Alfredo Bruno, CEO Advanced Osteotomy Tools AG), ein Jurist (Matthias Staehelin, Partner bei Vischer Rechtsanwälte), ein Business Angel (Peter Burckhardt, CEO von Eva, des Basler Start-up Inkubators für Life Science Startups) und ein Venture Capitalist (Rudolph Gygax, Managing Partner bei Nextech Invest). Damit waren alle Sichtweisen vertreten, die normalerweise bei der Förderung eins Start-ups zum Tragen kommen.

Sich selbst sein

Alfred Bruno beispielsweise betonte, wie wichtig es als Unternehmer ist, sich selbst zu sein. "Man muss überzeugend sein, sonst wird einen niemand unterstützen und niemand wird einem etwas abkaufen wollen", sagte er.

Staehelin wies in seinem Referat anhand von Beispielen auf juristische Fallstricke hin, die Unternehmer beachten sollten, wenn sie sich auf Investoren einlassen. Zudem bemerkte er, dass es schwierig ist, die Interessen des Gründers, der Mitarbeiter und der Investoren unter einen Hut zu bringen, da jeder verschiedene Interessen habe. Es sei daher wichtig, dass keiner der drei Parteien versuche, seine Interessen zu maximieren, weil die gemeinsame Sache sonst zum Scheitern verurteilt sei.

Der Investor darf kein Feind sein

Burckhardt erklärte die Rolle des Business Angels. Business Angels sind diejenigen, die die Phase überbrücken, wenn das Eigenkapital des Unternehmers (oder seiner Freunde oder Familie) zu Ende geht und er noch kein Geld von einem Venture Capitalist erhält. Business Angels, so Burckhardt, seien meist nicht am grossen Investitionen interessiert, vor allem würden sie meist nicht alleine in ein Start-up investieren. Dafür seien sie meist mit Herzblut dabei, wenn sie sich erst einmal für ein Start-up erwärmt hätten.

Burckhardt stellte gleich von Anfang an klar, dass Investoren, genau wie Unternehmer auch, klare Interessen verfolgen. "Falls Sie als Unternehmer den Investor als Feind betrachten und das Gefühl haben, er nehme Ihnen etwas weg, investieren Sie besser ihr eigenes Geld und ziehen die Sache alleine durch", betonte Burckhardt. Denn Investoren seien Partner, auch wenn es deren bessere oder schlechtere gebe.

Angst, Geld zu verlieren

Venture Capitalists investieren im Gegensatz zu Business Angels meist grössere Beträge und stehen zwischen dem Start-up, das Geld benötigt, und externen Geldgebern, die auf ihr Geld sowie ihre Gewinne warten. Sie lebten daher in der ständigen Angst, ihr Geld nicht mehr zurückzubekommen, so Gygax. Demensprechend würden sie auch Druck auf ein Start-up ausüben (wie übrigens Business Angels auch).

I-Net Innovation Networks Switzerland ist die gemeinsame Innovationsförderung der Nordwestschweiz. Als Public Private Partnership der Kantone Aargau, Baselland, Basel-Stadt und Jura sowie Unternehmen aus der Region unterstützt I-Net Firmen in den Technologiefeldern Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT), Life Sciences, Medtech, Cleantech sowie Nanotechnologien tätig sind.