Weniger Verlust

Sony kommt vom Fleck

Uhr | Aktualisiert
von Fabian Pöschl

Sony hat die Prognose für das Geschäftsjahr 2014 revidiert. Der Konzern erwartet einen geringeren Verlust dank gutem Weihnachtsgeschäft. Die Restrukturierung ist aber noch nicht abgeschlossen. Sorgen bereitet das Mobile-Geschäft.

Sony geht es wieder etwas besser. Wie der Konzern gestern nach Börsenschluss bekannt gab, erwartet er einen geringeren Verlust für das Geschäftsjahr 2014, als noch im Oktober prognostiziert wurde. Wenn Sony Ende März das Geschäftsjahr abschliesst, soll sich der Verlust nur noch auf 170 Milliarden statt auf 230 Milliarden Yen belaufen. Das entspräche umgerechnet rund 1,34 Milliarden statt 1,8 Milliarden Schweizer Franken.

Grund für die Prognosenkorrektur war das starke dritte Quartal, das von Oktober bis Dezember dauerte. Während dieser Phase soll Sony einen Gewinn von 89 Milliarden Yen (rund 700 Millionen Franken) erwirtschaftet haben. Das wäre mehr als das Dreifache im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als Sony nur einen Gewinn von 26,4 Milliarden Yen erzielte (rund 207,7 Millionen Franken). Damals war die japanische Währung aber auch noch deutlich stärker bewertet, was mit ein Grund für den Gewinnsprung sein dürfte. Sony schreibt das Wachstum den starken Playstation-4-Verkäufen und profitablen Onlinediensten zu.

Erneuter Stellenabbau

Über den Berg ist Sony aber noch lange nicht, das Restrukturierungsprogramm wird fortgeführt. Seit Jahren bewegen sich die Verluste auf Milliardenhöhe, nur 2013 folgte ein kurzer Lichtblick nach vier Verlustjahren. Damals verordnete CEO Kazuo Hirai einen harten Sparkurs, verkaufte Firmensitze in bester Lage, trennte sich von verlustreichen Feldern wie der PC-Sparte oder gliederte das TV-Business in ein Tochterunternehmen aus. Der Fokus wurde neu auf die Bereiche Imaging, Games und Mobile ausgerichtet, Tausende Stellen wurden gestrichen.

Nun hat Sony erklärt, dass bis Ende des nächsten Geschäftsjahres zu den geplanten 1000 Stellenstreichungen im Mobile-Segment nochmals 1100 dem Rotstrich zum Opfer fallen sollen. Insgesamt wären damit ab April 2016 rund ein Drittel weniger Beschäftigte in Sonys Mobile-Segment tätig. Zu schaffen macht Sony die starke Konkurrenz im Smartphone-Markt. Erfolg verspricht sich das Unternehmen neben dem Heimatmarkt in Japan auch in Ländern wie Frankreich oder den USA. Dort werden die Xperia-Modelle trotz der Apple- und Samsung-Konkurrenz geschätzt, berichtet Presse.com.

15-Millionen-Schaden nach Angriff auf Sony Pictures

Sony will die definitiven Zahlen für das dritte Quartal ausnahmsweise erst am 31. März veröffentlichen. Der Konzern hatte lange Zeit keinen Zugang auf einige Buchhaltungsdaten, weil die Konzern-Tochter Sony Pictures Entertainment im November von Hackern angegriffen wurde.

US-Behörden vermuteten die Hacker in Nordkorea, weil die Komödie "The Interview" aus dem Hause Sony den obersten Führer der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea), Kim Jong-un, aufs Korn nimmt. Die Attacke hatte laut Sony Schäden in Höhe von 15 Millionen US-Dollar verursacht.

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