Thema Spionage

FBI plant massiven Ausbau von Gesichts-Datenbank

Uhr | Aktualisiert

Der amerikanische Inlandsgeheimdienst FBI will stärker auf Gesichtserkennung setzen. Bis 2015 soll eine Datenbank mit mehr als 50 Millionen Gesichtsbildern, auch von Nicht-Kriminellen, erstellt werden.

Ein FBI-Agent beim Verlassen eines Gebäudes (Quelle: flickr.com/photos/qwrrty-CC-BY-2.0)
Ein FBI-Agent beim Verlassen eines Gebäudes (Quelle: flickr.com/photos/qwrrty-CC-BY-2.0)

Das Federal Bureau of Investigation (FBI) will anscheinend seine Datensätze im Bereich Gesichtserkennung massiv ausbauen. Eine Datenbank, die Teil eines grösseren Projekts mit Namen "Next Generation Identification" (NGI) ist, soll bis ins Jahr 2015 auf gut 50 Millionen Bilder anwachsen. Dies berichtet der Spiegel-Reporter Andreas Brohme unter Berufung auf die Bürgerrechtsorganisation EFF.

Bereits bis Mitte letztes Jahr seien 16 Millionen Bilder gespeichert worden. Nebst den Bildern enthalten die FBI-NGI-Datenbanken auch Millionen von Fingerabdrücken, Handvenenmuster und Iris-Scans. Ziel sei es den Agenten des Geheimdienst schnelle Suchanfragen zu Verdächtigen zu ermöglichen.

Unbescholtene Bürger werden zu Kriminellen

Die US-Bürgerrechtler von EFF kritisierten laut Andreas Brohme vor allem, dass in Zukunft zwei Datenbanken verlinkt werden sollen. Eine mit Fahndungsfotos gesuchter Krimineller und eine mit Fotos von Menschen, deren Bilder aus anderen Gründen gespeichert wurden, zum Beispiel, weil sie beim Staat arbeiten. Gerade von den Staatsangestellten sollen in Zukunft sämtliche biometrischen Daten erfasst werden, was bis anhin nicht der Fall war. Durch dieses Vorgehen würden unbescholtene Bürger mit Kriminellen gleichgesetzt, kritisieren die Bürgerrechtler.

Ein weiterer Kritikpunkt lautet ausserdem, dass die Datensätze Bilder enthalten sollen, deren Herkunft der Geheimdienst nicht preisgibt. Sie könnten laut Spiegel-Bericht aus weiteren Polizei-Datenbanken oder vom Aussenministerium stammen. Bis Ende diesen Jahres sollen übrigens auch alle Verwaltungen der 50 US-Bundesstaaten ins NGI-Projekt des FBI eingebunden werden.