CEO über Datenmigration, Jobs und GenAI

UBS übernimmt 10 Prozent der CS-Anwendungen

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von Yannick Chavanne und Übersetung: Alexandra Hüsler, msc

Die UBS plant, 10 Prozent der Anwendungen ihrer ehemaligen Rivalin Credit Suisse zu behalten. Die Bank will kostenintensive Verzögerungen vermeiden, wie der CEO erklärt. Zudem sei ein Stellenabbau unvermeidlich.

Sergio Ermotti, CEO der UBS, erklärte, dass die UBS sparen will. (Source: World Economic Forum / CC BY-NC-SA 2.0)
Sergio Ermotti, CEO der UBS, erklärte, dass die UBS sparen will. (Source: World Economic Forum / CC BY-NC-SA 2.0)

Nach der Übernahme der Credit Suisse (CS) versucht die UBS nun, Kosten zu senken; davon ist auch die IT betroffen. Sergio Ermotti, CEO der UBS, erklärte kürzlich auf einer Veranstaltung, dass die UBS Einsparungen in Höhe von 13 Milliarden US-Dollar anstrebt. Neben der aufsichtsrechtlichen Genehmigung stellt die Integration von IT-Systemen und Daten ein beträchtliches Risiko für die Bank dar. "Es geht mehr um das Datenmaterial als um eine Zusammenlegung von IT-Plattformen", stellte der CEO der Grossbank klar.

UBS behält 10 Prozent der CS-Anwendungen bei

Die UBS behalte nur 10 Prozent der 3000 Anwendungen ihres ehemaligen Rivalen bei, darunter das Betriebsmodell und ausgewählte Systeme der CS, um die IT-Risiken zu mindern. Die Credit-Suisse-Kunden werden also auf die Systeme der UBS migriert. In diesem Zusammenhang werde die Bank darauf achten, nur die notwendigen Daten zu migrieren, um die Komplexität und die Risiken nicht zu erhöhen. Der CEO ist überzeugt, dass seine IT-Teams die Integration vollziehen können, aber es sei wichtig, übertriebenen Optimismus und Verzögerungen zu vermeiden.

Weiter plant die UBS nach der Migration der Kunden, 30 Prozent der CS-Anwendungen im nächsten Jahr abzuschalten. Der Vorgang wird bis Ende 2025 oder Anfang 2026 andauern, bevor im Jahr 2026 die Systeme der Credit Suisse endgültig abgeschaltet werden.

Der CEO sprach auch die Auswirkungen dieser Umstrukturierung auf die Beschäftigung an, ohne genaue Zahlen zu nennen, fügte jedoch hinzu, dass ein Personalabbau unvermeidlich sei. In der IT sei es jedoch das Ziel, so viele der ausgelagerten Stellen wie möglich wieder zu integrieren.

Das Potenzial von GenAI

Sergio Ermotti äusserte des Weiteren seine Meinung zum Potenzial der generativen künstlichen Intelligenz (GenAI) für die UBS. Es sei legitim, zu fragen, warum so viele menschliche Eingriffe in die Prozesse einer Grossbank erforderlich seien. Diese Technologie könnte nicht nur die Produktivität, sondern auch die Praktiken verbessern.

"Wenn man laut Experten davon ausgeht, dass ein Unternehmen im Normalbetrieb jährlich Effizienzgewinne von etwa 1 Prozent erzielt, glaube ich, dass fortschrittliche Technologien uns helfen können, diese Zahl in den nächsten fünf Jahren um das Drei- bis Fünffache zu steigern", erklärte der UBS-CEO. Er räumte ein, dass bei einer grossen Fusion wie der zwischen UBS und Credit Suisse die reale Gefahr bestehe, dass die Aufmerksamkeit von diesen innovativen Technologien abgelenkt werde und somit Chancen verpasst würden.

Ermotti ist der Ansicht, dass die UBS trotz dieses Risikos proaktiv sei und bereits KI-Projekte betreibe. Dabei würden die Anstrengungen zwischen Front- und Backoffice ausgeglichen werden. Letztendlich möchte der CEO sicherstellen, dass die UBS am Ende des Konsolidierungsprozesses stärker ist als vor der Integration der CS.

Apropos Sparpläne: Die UBS plant eine Reihe von Massnahmen, um ihre Kosten zu senken. Mehr dazu lesen Sie hier.

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