Nachgefragt Rainer Herzog

"Jetzt gilt es, Innovationen voranzutreiben und Standards zu implementieren"

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von Marcel Urech

Am 14. und 15. September findet im Kursaal Bern der nächste Swiss E-Health Summit statt. Rainer Herzog, General Manager bei HIMSS Europe, verrät, was die Teilnehmer am Event erwartet.

Rainer Herzog, General Manager bei HIMSS Europe. (Quelle: HIMSS)
Rainer Herzog, General Manager bei HIMSS Europe. (Quelle: HIMSS)

Das Gesundheitswesen wird zunehmend digi­talisiert. Es besteht die Gefahr, dass kostspielige Insellösungen geschaffen werden. Wie kann das ­verhindert werden?

Rainer Herzog: Das vom Bundesrat verabschiedete ­Gesetz zum elektronischen Patientendossier ist der erste Schritt zur Standardisierung. Die Leitlinie gibt die Strategie vor. In Deutschland etwa kam das E-Health-Gesetz zu spät, so ist es heute schwierig, die zersiedelte Projektlandschaft an die Telematikinfrastruktur anzubinden. In der Schweiz befasst man sich schon länger mit Standards, etwa mit IHE-konformen IT-Lösungen oder Snowmed. Die Gefahr von Insellösungen sehe ich für die Schweiz nicht.

Diskutiert werden kann am nächsten Swiss E-Health Summit. Was dürfen die Besucher erwarten?

Sie dürfen sich auf ein hochkarätiges Konferenzprogramm freuen. Wir werden Themen der Digitalisierung im Gesundheitswesen diskutieren. Wo stehen wir mit unseren Lösungen, wo wollen Politik, Anwender und Patienten hin? Wie lassen sich die Vorgaben der Gesundheitspolitik umsetzen? Auf diese Fragen wird es Antworten geben.

Welche Bedeutung hat diese Veranstaltung national?

Sie hat eine lange Tradition. Hervorgegangen ist der Summit aus der Jahres­tagung der Schweizer Gesellschaft für Medizininformatik. Er entwickelte sich von einer reinen Wissenschaftskonferenz zu einer nationalen Plattform für alle Beteiligten der Gesundheitswirtschaft.

Und international?

HIMSS und SGMI gestalten den Event international und laden auch ausländische Leuchtturmprojekte ein. Er ist eingebettet in unsere E-Health-Konferenzen in Österreich und Deutschland. Die Idee der deutschsprachigen Community mit vergleichbaren Herausforderungen und Lösungen schwingt auch beim Schweizer Summit mit.

Wie viele Unternehmen nehmen am Event teil?

Rund 35 Partnerunternehmen und Aussteller. Sie kommen aus allen Bereichen der digitalen Gesundheitswirtschaft.

Und wie viele Teilnehmer erwarten Sie?

Ungefähr 600. Die meisten aus der Schweiz, einige aus dem internationalen Umfeld. Es werden Anwender aus Gesundheitspolitik, Wissenschaft und Industrie da sein.

Der Summit wirbt mit dem Slogan "Digitales Öko­system Gesundheitswesen – Vorgaben umsetzen, Versprechen einlösen". Was hat es damit auf sich?

Die Vision 2025 ist schon da. Jetzt gilt es, sich vom Reissbrett zu verabschieden, Innovationen zu treiben, Standards zu implementieren und Netzwerke zu heben. Sie sollen dafür sorgen, dass 2025 wahr und aus Patientensicht ein Erfolg wird. Der elektronische Datenaustausch stellt hohe Anforderungen an Lösungsanbieter wie Leitungserbringer. Die Zukunft der Gesundheitsversorgung ist von Datenerhebung und Datennutzung abhängig.

Kann man sich noch anmelden, und wie viel kostet das?

Anmelden kann man sich auf www.ehealthsummit.ch. Die Tarife stehen ebenfalls auf der Website.

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