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"Der Trend geht in Richtung ­Standardsoftware"

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von Marcel Urech

Vom 8. bis 11. März gehen in den Messehallen Bernexpo die Infosocietydays über die Bühne. Winfried Post, General Manager DACH und VR-Präsident, Agfa Healthcare (Dübendorf), erzählt, was die Besucher erwartet und wo es im Gesundheitswesen gerade am meisten brennt.

Winfried Post, General Manager DACH und VR-Präsident, Agfa Healthcare (Dübendorf). (Quelle: Agfa Healthcare )
Winfried Post, General Manager DACH und VR-Präsident, Agfa Healthcare (Dübendorf). (Quelle: Agfa Healthcare )

Weshalb unterstützen Sie das Swiss E-Health Forum 2016?

Winfried Post: Wegen des fachlichen Austauschs mit Kliniken, ambulanten Einrichtungen, Krankenversicherungen, Beratungsunternehmen, Medien, der Pharmabranche, ICT-Systemanbietern und der Politik. Sowie im Speziellen das Zusammenbringen der Akteure bezüglich E-Health-Themen in der Schweiz und die Mitgliederversammlungen von IHE Suisse und der HL7-Benutzergruppe Schweiz. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Ländern, wie diese E-Health organisatorisch und technisch umsetzen, ist sehr wertvoll.

Welche Trends sehen Sie im Schweizer E-Health-Markt?

Bei der Auswahl von ICT-Lösungen im Klinikumfeld geht der Trend sicher in Richtung Standardsoftware, die in der Schweiz und auch im Ausland bereits in grösserer Anzahl implementiert ist. Die Konsolidierung der Anbieter wird weitergehen, da kleinere nicht die Möglichkeiten haben, die komplexen und aufwändigen Entwicklungen zu stemmen. Es werden zukünftig von Kliniken nur noch ICT-Systemanbieter gewählt werden, die sich an internationale Standards halten und nach IHE-Profilen ausrichten. Und die zudem ihre Interoperabilität überprüfen lassen, wie das im jährlichen Connectathon geschieht. In den nächsten Jahren wird die Anbindung der Primärsysteme, wie etwa die Klinischen Informationssysteme (KIS), an das nationale EPD eine sehr grosse Rolle spielen.

Mit welchen Entwicklungen im Gesundheitswesen sollten sich IT-Verantwortliche auseinandersetzen?

Mit der Anbindung an das EPD, vor allem der Primärsysteme wie KIS oder Praxisinformationssysteme. Auch der Datenschutz spielt eine immer grössere Rolle, vor allem im Zuge von E-Health und der Einbindung der Patienteninformationen (M-Health). Der Umgang mit mobilen Anwendungen und die entsprechenden mobilen Geräte müssen besser geregelt werden. Interessant sind auch die Auswirkungen des europäischen Medizinproduktegesetzes (Teil des Schweizerischen Heilmittelgesetzes) auf klinische Applikationen und Klinikprozesse. Heisse Themen sind zudem die Implementierung von Expertensystemen wie bei der Arzneimitteltherapiesicherheit (Clinical Decision Support) und die Verwendung von bereits vorhandenen klinischen Daten für die Behandlung (Big Data).

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