HP Solutions Day 2016

HPs erster Schweizer Kundenanlass nach der Spaltung

Uhr | Aktualisiert

HP hat zum Solutions Day geladen. Landeschef Adrian Müller sprach über die Aufspaltung und verriet Zahlen zur Schweiz. Und das BIT erklärte, warum der Fifa-Skandal die Bundesverwaltung vor neue Herausforderungen stellt.

HP Schweiz hat zum Solutions Day geladen. Die Veranstaltung, die 2015 noch als HP Invent in Baden über die Bühne ging, fand gestern in der Umwelt Arena Spreitenbach statt. An HPs grösstem Kundenanlass in der Schweiz drehte sich alles um den Arbeitsplatz der Zukunft. HP und seine Partner stellten Produkte und Trends rund um Mobility, Windows 10 und Managed Services vor.

Müller nennt Zahlen zur Schweiz

Adrian Müller, seit August Managing Director von HP Schweiz, trat zuerst auf die Bühne. Er sprach über die Aufspaltung von HP in Hewlett Packard Enterprise und HP Inc., die der Konzern im November 2015 abschloss. Kunden und Partner seien damals skeptisch gewesen. Er habe ihnen versprochen, dass alles gut komme. "Sicher war ich mir aber auch nicht." Für Müller hatte der Split auch Positives: Er müsse nun weniger Termine wahrnehmen und erhalte rund ein Drittel weniger E-Mails.

Müller verriet gestern auch Zahlen zum hiesigen Markt: HP verkaufe in der Schweiz täglich rund 1500 Laptops und 1000 Drucker. Schweizer Kunden würden jeden Tag über 17'000 HP-Druckerpatronen auswechseln. 9 von 10 Kunden setzen dabei laut Müller auf Originalware. Er kündigte an, dass HP noch dieses Jahr erstmals einen 3-D-Drucker in der Schweiz anbieten werde.

Smartes Drucken in der Bundesverwaltung

Es gab interessante Vorträge. Coop-CTO Kurt Rufer hielt den ersten. Er zeigte auf, wie das Unternehmen fast 7000 Clients ersetzte und ein Upgrade auf Windows 10 machte. Nach Rufer folgte Thomas Fankhauser, Leiter Betrieb vom Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT).

Fankhauser sprach über smartes Drucken in der Bundesverwaltung. Das BIT betreibe 30'000 Arbeitsplatzsysteme, 5000 Server, 630 Fachanwendungen und 10 Petabyte Storage. Die Mitarbeiter erhalten jeden Monat rund 16 Millionen E-Mails. Die Bundesverwaltung habe insgesamt ein Budget von 68 Milliarden Franken pro Jahr, wovon rund 1 Milliarde in Software und IT fliesse.

Bei diesen Zahlen verwundert es nicht, dass die Angestellten der Bundesverwaltung viel drucken. Das BIT habe deshalb 2011 eine neue Drucker-Strategie bis ins Jahr 2019 festgelegt. Die Ausgangslage war damals nur schwer überblickbar: Es gab 11'500 Multifunktions- und Druckgeräte, 16 verschiedene Gerätemodelle und 4 interne IT-Leistungserbringer mit 3 externen Lieferanten. Dazu kam, dass 2012 und 2013 die beschaffungsrechtlichen Grundlagen ausliefern.

Fifa-Skandal bringt neue Herausforderungen

Das BIT setzte sich ehrgeizige Ziele: Es wollte künftig alle Produkte und Dienstleistungen für das Drucken nur noch von einem Hersteller beziehen, sein Materiallager vereinfachen und weniger Geräte zu besseren Konditionen einkaufen. Wer an der öffentlichen Ausschreibung teilnehmen wollte, musste fähig sein, 16'200 neue Geräte zu liefern und 772 Kritierien zu erfüllen. Es überraschte darum nicht, dass mit HP ein Grossunternehmen zum Zug kam.

Die Ausschreibung belief sich auf 71 Millionen Schweizer Franken. Verpflichtend davon seien 10,5 Millionen, sagte Fankhauser, der Rest sei optional. Das Projekt gelang: Die Bundesverwaltung konnte ihre Druckerflotte bis im April 2016 auf 10 Modelle reduzieren und ihre Druckkosten um rund 30 Prozent senken. Standardmässig wird nun schwarz-weiss und zweiseitig gedruckt.

Noch zu verbessern sei die Performance im High-End-Bereich. Auch Prozesse rund um das Verbrauchsmaterial müsse die Verwaltung noch optimieren. Technisch sei das Projekt problemlos verlaufen. "Die Prozesse hatten wir aber unterschätzt", sagte Fankhauser. Sie seien sehr anspruchsvoll und das BIT werde sie weiter ausbauen. Als Beispiel nannte Fankhauser den Fifa-Skandal. Er habe dafür gesorgt, dass nun lastwagenweise Dokumente beim Bund eintreffen. Viele davon müssten die Mitarbeiter scannen, worauf man schlecht vorbereitet gewesen sei. "Unser Preismodell ist auf gedruckte und nicht auf gescannte Seiten ausgelegt", sagte Fankhauser.

3-D- und 4-D-Printing

Die letzte Keynote hielt Andrew Bolwell, HPs Global Head of Technology Vision and Ecosystems. Er blickte in die Zukunft und sprach über Trends wie Urbanisierung, Überalterung und Hypermobilität.

Interessant waren seine Ausführungen über 3-D-Druck und 4-D-Druck. 4-D-Printing sei eigentlich dasselbe wie 3-D-Druck, aber mit smarten Materialen. In Zukunft werde es wohl möglich sein, den Flügel eines Flugzeugs so zu drucken, dass er sich je nach Flughöhe und Druck verändern könne, um Treibstoff zu sparen. Bis es aber so weit ist, dürften noch einige Jahre vergehen.

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