Analytics Experience 2017 – Tag 2

Dr. Hannah Fry öffnet ihre Daten-Detektei

Uhr

Randy Guard schwärmt vom Internet der Dinge, Fritz Lehmann beschreibt das Kundenerlebnis im digitalen Zeitalter und die Mathematikerin Hannah Fry erklärt, wie man mit Daten Serienkiller jagt. Das war der zweite und letzte Tag der SAS Analytics Experience in Amsterdam.

Hannah Fry versprühte Daten-Euphorie. (Source: Netzmedien)
Hannah Fry versprühte Daten-Euphorie. (Source: Netzmedien)

Am zweiten Tag der SAS Analytics Experience 2017 kam das Internet der Dinge (IoT) zum Zuge. Das ist durchaus wörtlich gemeint, denn bei der ersten Keynote drehte sich alles um die Eisenbahn. Im Anschluss erklärte Fritz Lehmann von SAS, wie der Kundenservice im digitalen Zeitalter aussehen sollte. Schliesslich setzte die Mathematikerin Hannah Fry den komödiantischen Höhepunkt der Veranstaltung: Mit ur-britischem Humor brachte sie dem Publikum näher, wie Daten das menschliche Verhalten erklären – und wie man mit ihnen Massenmörder aufspüren kann.

Das Datenzentrum auf Schienen

Das Internet der Dinge soll durch die Analyselösungen von SAS noch intelligenter werden. Das ist die Vision von Randy Guard, Executive Vice President und Chief Marketing Officer bei SAS. Ein Paradebeispiel dafür seien die smarten Eisenbahnen, die in Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Mischunternehmen General Electric entstanden seien. "Hier zeigt sich die Kraft der Analytics eindrücklich", schwärmte Guard.

(V. l.) Randy Guard, Chief Marketing Officer bei SAS, disktutiert mit Garret Fitzgerald, der die Transport Intelligence bei GE leitet. (Source: SAS)

Garret Fitzgerald von General Electric bestätigte dies. Dank automatisierten Mechanismen könne das Unternehmen nur schon beim Brennstoffverbrauch viel Geld einsparen. "Bei tausenden von Zügen summieren sich die kleinsten Einsparungen schnell", sagte Fitzgerald.

The Brain of the Train

Das Internet der Züge zeichne sich durch einen Netzwerkeffekt aus: Die schiere Menge der erfassten Eisenbahnen generiere vernetzte Daten. "Das macht es uns möglich, die Züge dynamisch in Gruppen aufzuteilen", erläutert Guard. "Und für diese Gruppen lassen sich automatisch Regeln generieren." Ein pulsierendes, lebendiges Zugnetz also.

Randy Guard von SAS will Züge zu Datenzentren machen. (Source: Netzmedien)

Weil die Eisenbahnen in den USA oft durch entlegene Gebiete ohne Netz fahren, müssen sie zu fahrenden Datenzentren werden. Dieses System nennt Guard "Analytics on the Edge". Hier finde die Datenverarbeitung nicht in einem Backoffice, sondern in der Lokomotive direkt statt. So erhalte der Zug ein eigenes Gehirn. Diese beiden Trends – der Netzwerkeffekt und die Edge Analytics – seien künftig entscheidend für das Internet der Dinge, prophezeit Guard.

Hannah Fry taucht ins Datenmeer

Dann betrat die Mathematikerin Hannah Fry die Bühne, um die Macht der Daten zu illustrieren - an meistens quirligen und manchmal informativen Beispielen. Das Thema war immer dasselbe: Je mehr Zahlen wir verarbeiten können, desto genauer und erstaunlicher werden unsere Erkenntnisse.

Hannah Fry stellt die Beziehungsgleichung vor. (Source: Netzmedien)

"Es gibt nichts, was wir durch Datenanalyse nicht herausfinden können", behauptet Fry. Mit ihrer Hilfe lasse sich etwa eine Beziehungs-Formel erstellen, die berechnet, wie aussichtsreich eine Liebesbeziehung sei.

Daten seien in jedem erdenklichen Feld wertvoll. Wer ist das Klatschmaul, das in einer Firma schlechte Laune verbreitet? In welchen Strassen Londons sind Staus am wahrscheinlichsten? Und wo versteckt sich ein gesuchter Massenmörder am ehesten? „Alle diese Fragen lassen sich beantworten“, sagt Fry. "Wenn wir nur genügend Daten haben – und sie klug einsetzen."

Eine anspruchsvolle Reise

Auch Fritz Lehmann, Chief Customer Service bei SAS, will sich tief ins Datengetümmel graben. Das Wichtigste dabei sei, eine Verbindung zwischen den Informationen herzustellen. Erst dann seien die Datenpunkte nützlich – auch wenn es darum gehe, ein besseres Kundenerlebnis zu bieten.

Fritz Lehmann von SAS beschwört eine neue Ära der Kundenerfahrung. (Source: Netzmedien)

"Unternehmen müssen ihre Kunden kennen", sagt Lehmann. Und SAS wolle sie dabei unterstützen. "Der Weg in die Analytics ist eine Reise, die manchmal anspruchsvoll ist. Aber es lohnt sich, sie anzutreten." Zum Schluss beschwört Lehmanns alle potentiellen SAS-Kunden: "Beginnen Sie die Reise jetzt!" Für die Redaktion indes ist die Reise vorerst zu Ende; zumindest die nach Amsterdam.

Webcode
DPF8_64109