Global E-Waste Monitor 2017

Menschheit produziert 1,5 Millionen Cargowagen voll Elektroschrott

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2016 hat die Weltbevölkerung 45’000'000 Tonnen Elektroschrott produziert. Die Menge würde mehr als 1,5 Millionen Cargo-Bahnwagen füllen. Dies ist ein Zug, der nahezu um die Erde reichen würde.

(Source: Dokumol / Pixabay.com)
(Source: Dokumol / Pixabay.com)

Die Internationale Fernmeldeunion (ITU), eine Abteilung der Vereinten Nationen, die Universität der Vereinten Nationen und die International Solid Waste Association (ISWA) haben einen Bericht zur globalen Situation bezüglich Elektronikabfall veröffentlicht. Dieser trägt die Bezeichnung Global E-Waste Monitor 2017.

Elektronikabfall entsteht aus weggeworfenen elektronischen Geräten wie Mobiltelefonen, Laptops, Fernsehern, Kühlschränken und elektrischen Spielzeugen. 2016 produzierte die Weltbevölkerung fast 45’000'000 Tonnen Elektroschrott, wie die ITU schreibt. Zum Vergleich: ein Cargo-Bahnwagen der SBB kann 28 Tonnen Material transportieren. Für den globalen Elektroschrott bräuchte man also über anderthalb Millionen Bahnwagen. Aneinandergereiht wäre dies ein Zug, der fast einmal um die Erde reichen würde.

Seit 2014 wuchs die Abfallmenge im Bereich Elektronik um 3,3 Millionen Tonnen. Experten sagen ein weiteres Wachstum des Elektroschrotts um 17 Prozent bis 2021 voraus. Dies wären dann über 52 Millionen Tonnen.

Umgang mit Elektroschrott wird zunehmend gesetzlich geregelt

Lediglich 20 Prozent des Abfalls von 2016 seien recycelt worden. Immer mehr Länder würden den Umgang mit Elektroschrott daher gesetzlich regeln oder den Schritt in Erwägung ziehen, so auch die Schweiz.

Aktuell müssten sich 66 Prozent der Weltbevölkerung Elektroschrott-Gesetzen beugen – 2014 waren es nur 44 Prozent gewesen. Nationale Richtlinien und Gesetzgebungen würden eine wichtige Rolle spielen, um den Umgang mit Elektroschrott zu regeln, schreibt die ITU. "Der globale E-Waste Report ist ein wichtiger Schritt, um Lösungen für das Elektroschrott-Problem zu finden. Mit einer besseren Datenlage kann man die Entwicklung über die Zeit beurteilen, Ziele setzen und einschätzen, wie auch nationale Richtlinien entwickeln. Solche Richtlinien verhindern gefährliches Entsorgen durch Deponieren oder Verbrennen, fördern Recycling und schaffen damit auch Arbeitsplätze", schreibt die ITU weiter.

Wenig Recycling schadet der Wirtschaft

Der Bericht kommt zum Schluss, dass niedrige Recycling-Raten einen negativen Einfluss auf die Wirtschaft haben können, da Rohstoffe wie Gold, Silber, Kupfer, Platin und Palladium verschwendet würden. Der Elektroschrott, der 2016 weggeworfen wurde, hat laut ITU durch die enthaltenen Metalle einen Wert von 55 Milliarden US-Dollar. Dies ist mehr als das Bruttosozialprodukt der meisten Länder der Welt.

Der Report sei ein wichtiges Instrument, um Daten zu sammeln und in Statistiken zu verwandeln, schreibt die ITU. Zusammen mit der Universität der Vereinten Nationen und der ISWA will die ITU eine globale Datenbank aufbauen, um Entwicklungen verfolgen zu können. Dies soll einzelnen Ländern helfen, Statistiken zum Elektroschrott zu erheben, um die Lage diesbezüglich verfolgen und verbessern zu können.

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