Futurecom-Studie

Alle kaufen online ein

Uhr
von Werbewoche

Online-Shopping gehört im Jahr 2018 definitiv zum Alltag der Schweizer: 100 Prozent der internetaktiven Bevölkerung kauft im Netz ein, wie eine Studie von Futurecom zeigt. Viele davon täglich oder zumindest mehrmals pro Woche.

(Source: Nmedia / Fotolia.com)
(Source: Nmedia / Fotolia.com)

Futurecom hat eine repräsentative Umfrage zum Schweizer Onlinehandel gemacht. Das Fazit: Wer online ist, kauft auch im Web ein. Der wichtigste Grund dafür ist die Convenience: Onlinekäufer schätzen insbesondere die Lieferung nach Hause und den Einkauf rund um die Uhr.

Onlineshops können Kunden primär mit guten Produktinformationen überzeugen – hohe Versandkosten sind dagegen ein Killerkriterium. E-Commerce ist immer häufiger Mobile Commerce, und viele Kunden bevorzugen Shopping Apps. Hier kann sich Zalando auf Platz 1 behaupten, aber Wish hat massiv aufgeholt, und mit dem Markteintritt von Amazon ist das Rennen wieder offen. Das zeigt die Futurecom E-Commerce Studie 2018.

1. E-Commerce allgemein

Onlineshopping gehört zum Alltag: 100 Prozent der internetaktiven Bevölkerung kauft regelmässig online ein. Durchschnittlich 40 Prozent klicken 1 bis 3 Mal im Monat einen digitalen Bezahl-Button. Viele tun dies sogar täglich oder mehrmals pro Woche.

(Source: Futurecom)

Convenience bleibt der entscheidende Treiber für das Einkaufen im Web: Unsere Bedürfnisse beim Einkaufen sind so individuell wie unsere Terminkalender. Online können viele dieser Bedürfnisse immer besser bedient werden. So ist für 58 Prozent der Kunden die Lieferung nach Hause das stärkste Motiv für das Onlineshopping. Auch die uneingeschränkte Verfügbarkeit der Onlineshops (Stichwort "24/7") kommt den Schweizern sehr entgegen. Insgesamt zeigen die fünf wichtigsten Beweggründe für das Onlineshopping, dass Convenience über alle Altersgruppen hinweg das wichtigste Argument für den Einkauf im Netz ist.

(Source: Futurecom)

Produktinformationen und kostenlose Rücksendungen sind entscheidend: Weil man Produkte in einem Onlineshop nicht anfassen und testen kann, ist es für 87 Prozent der Onlinekunden sehr wichtig, ausreichend Informationen zum Produkt vorzufinden. Auch Produktbilder sind für 74 Prozent der Kunden entscheidend, um ein Produkt beurteilen zu können. Dass diese Faktoren 2018 etwas weniger wichtig sind als noch 2017 könnte ein Zeichen dafür sein, dass der Onlineeinkauf zunehmend alltäglich wird.

(Source: Futurecom)

Hohe Versandkosten schrecken ab: 65 Prozent der Kunden zögern beim Kaufabschluss, wenn ein Online-Shop hohe Versandkosten erhebt – das sind etwas mehr als im Vorjahr. Auch die Vertrauenswürdigkeit eines Online Shops wird wichtiger: 27 Prozent der Befragten zögern, wenn diese nicht gewährleistet ist.

(Source: Futurecom)

2. Customer Journey

Online- und Offline-Channels haben ihre Champions: Die Produktkategorie bestimmt, über welchen Kanal sich ein Konsument bevorzugt informiert. Flug- und Event-Tickets, Hotels und Ferienreisen werden mehrheitlich online recherchiert. Bei Lebensmitteln, Medikamenten und Weinen hingegen ziehen es die Kunden vor, sich im Laden über Produkte zu informieren.

(Source: Futurecom)

Wer online recherchiert, kauft auch tendenziell online ein. Diese Korrelation zeigt sich besonders bei der Buchung von Flügen, Events, Hotels und Ferienreisen.

Weiterhin überwiegend offline gekauft werden dagegen Lebensmittel, Medikamente, Wein und alkoholische Getränke. Die Attraktivität des Onlineshoppings hat aber auch in diesen Produktkategorien im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.

(Source: Futurecom)

E-Commerce erreicht den Dienstleistungssektor: Auch Versicherungs- und Finanzdienstleistungen werden immer häufiger online gekauft. Bei Versicherungen ist nach wie vor die Bereitschaft für einen Onlineabschluss deutlich höher als bei Bankdienstleistungen. 20 Prozent der internetaaktiven Schweizer haben zum Beispiel schon einmal eine Krankenversicherung online abgeschlossen. Onlineabschlüsse von Kleinkrediten und Hypotheken bewegen sich dagegen noch auf einem deutlich tieferen Niveau. Eine Ausnahme bei den Bankdienstleistungen bilden Börsen-Transaktionen, welche von 12 Prozent der Befragten online getätigt wurden.

(Source: Futurecom)

3. Mobile Commerce

Einkaufen via Smartphone wird selbstverständlich: "Mobile First" sollte sich jeder E-Commerce-Anbieter hinter die Ohren schreiben. Mit gut optimierten Shopping-Apps und mobile-tauglichen Webshops sichert man sich einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. 27 Prozent der Digital Natives geben an, 1 bis 3 Mal pro Monat über ein Mobile Device einzukaufen – das ist ein Plus von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein deutlicher Zuwachs ist auch bei den Digital Immigrants und den Silver Surfern zu beobachten. 17 Prozent der Digital Immigrants geben sogar an, täglich oder zumindest mehrmals pro Woche eine Transaktion mit ihrem Smartphone zu tätigen.

(Source: Futurecom)

Big Screen Shopping wird zum Small Screen Shopping: Noch bevorzugen Konsumenten klassische Geräte wie PC und Laptop, um online einzukaufen. Während das Smartphone in vielen Bereichen unseres Alltags kaum mehr wegzudenken ist, macht der deutlich kleinere Screen das Onlineshopping oft noch zur Qual.

Das Potential beim mobilen Shopping ist allerdings enorm, weshalb sich viele Anbieter Mühe geben, das Einkaufserlebnis am Smartphone attraktiver und einfach zu gestalten. Neue Technologien wie Augmented Reality eröffnen dabei neue Möglichkeiten, Produkte am Smartphone erlebbar zu machen und unterstützen den Vormarsch von M-Commerce.

Während in China bereits bis zu 90 Prozent der E-Commerce Umsätze über Smartphones generiert werden (etwa am Alibaba "Singles Day" 2018), dominieren in der Schweiz noch die Big Screen Devices. Ein Zuwachs beim Mobile Shopping ist aber deutlich erkennbar, getrieben insbesondere durch die jungen Generationen. Ausprobiert haben es übrigens schon viele: 82 Prozent der Schweizer geben an, zumindest gelegentlich via Smartphone einzukaufen – das ist eine Steigerung von 7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

(Source: Futurecom)

Zalando-App bleibt der Shining Star, China holt auf: Viele Retailer möchten mit einer eigenen App eine personalisierte und komfortable Mobile Shopping Experience ermöglichen und damit ihre Kunden an sich binden. Diese Strategie ist zunehmend erfolgreich: Schon weit über ein Drittel der Schweizer Wohnbevölkerung nutzt Mobile Apps für das Onlineshopping. Betrachtet man nur die 14- bis 29-Jährigen, so verwendet sogar jeder zweite Onlineshopper eine App. Nach wie vor hält sich dabei Zalando auf dem ersten Platz, aber Wish hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich aufgeholt und liegt jetzt auf Platz 2 (2017: Platz 4).

(Source: Futurecom)

Das Smartphone immer griffbereit: Auch beim Einkauf im Laden möchte niemand mehr auf sein Smartphone verzichten. Während die Digital Natives damit vor allem Preise vergleichen, Produktinformationen recherchieren oder ihre Freunde um Rat fragen, verwenden ältere Generationen ihr Smartphone in erster Linie, um von Promotionsmassnahmen zu profitieren: 38 Prozent der Digital Immigrants geben an, ihr Smartphone für Rabatte und Aktionen oder für Promotions-Codes und Coupons zu nutzen – bei den Silver Surfern sind es immerhin noch 22 Prozent bzw. 24 Prozent.

(Source: Futurecom)

4. E-Commerce Brands

Die unangefochtenen Big Player im E-Commerce: In den meisten Kategorien gibt es Category Leaders. In der Schweiz dominieren z.B. Zalando, Digitec und Booking.com in ihren jeweiligen Angebotsbereichen. Bei Zalando kauften in den letzten 12 Monaten 47 Prozent der Schweizer online ein. Den Multimedia- und Elektrogerätemarkt dominiert weiterhin Digitec mit 35 Prozent, und für Hotel-, Ferien- und Flugbuchungen wählen 37 Prozent der Reiselustigen Booking.com. In wie weit der Schweizer Markteintritt von Amazon dieses Ranking aufmischen wird, bleibt mit Spannung abzuwarten.

(Source: Futurecom)

Über die Studie

Die Futurecom E-Commerce Studie untersucht die Trends im Schweizer Onlinehandel. Hierfür wurden 2000 Personen im Alter zwischen 14 und 69 Jahren aus der Deutsch- und Westschweiz online zu ihrem Shopping-Verhalten befragt. Für den Quervergleich unterteilt die Studie die Online-Bevölkerung in drei Generationen: "Digital Natives" (14–29 Jahre), "Digital Immigrants" (30–54 Jahre) und "Silver Surfer" (55–69 Jahre). Die Stichprobe ist repräsentativ gemäss den offiziellen Strukturdaten der Schweiz. Die Y&R Group Switzerland gehört zu den führenden Kommunikationsagenturen der Schweiz und hat ihren Sitz in Zürich. Sie vereint unter gemeinsamer Führung die Spezialisten von Advico Y&R (Modern Campaigning), Futurecom (E-Business Solutions) und Wunderman (Data Driven Marketing).

Webcode
DPF8_93087