Per 1. Februar 2023

Das VBS präsentiert seine neue Beschaffungsstrategie

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von Tanja Mettauer und msc

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) hat seine neue Beschaffungsstrategie veröffentlicht. Neben einem Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation sollen mit der Strategie auch die beschlossenen Vorgaben aus der Revision des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) umgesetzt werden.

(Source: Andreas Fischinger / Unsplash.com)
(Source: Andreas Fischinger / Unsplash.com)

Die VBS-Chefin, Bundesrätin Viola Amherd, hat per 1. Februar die neue Beschaffungstrategie des Departements erlassen. Ziel sei es, eine höhere Qualität bei der Bedarfsdefinition zu erreichen. Auch auf die Themen Nachhaltigkeit und Innovation soll künftig stärker geachtet werden. Zudem soll mit der neuen Strategie die konstruktive Vergabekultur im Departement gefördert werden, wie das VBS mitteilt. Die Strategie basiert auf den Vorgaben des totalrevidierten Beschaffungsrechts und der Beschaffungsstrategie der Bundesverwaltung.

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport beschaffe jährlich Güter, Dienstleistungen und Immobilien in der Höhe von 3,2 Milliarden Franken. Rund 150 Millionen Franken fliessen an zivile Auftraggeber. Die Strategie dient den jeweiligen Verantwortlichen als Beschaffungsleitfaden, wie es weiter heisst.

Die Strategie setze ebenfalls die neuen Vorgaben aus der Revision des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) und der damit verbundenen Beschaffungsstrategie für die Bundesverwaltung um. Die Devise lautet, nicht mehr nur die "günstigste" Variante, sondern die "insgesamt vorteilhafteste" Variante zu berücksichtigen. So sollen also auch Faktoren wie Qualität, Nachhaltigkeit oder Innovation als Auswahlkriterien gelten. Gleichzeitig bedeute dies aber auch, dass die Auswahlverfahren anspruchsvoller geworden seien. 

Strategieschwerpunkte

Die Beschaffungsstrategie umfasst vier Schwerpunkte: 

  • Ausbau der Bedarfsdefinition: Bevor eine Beschaffung bewilligt wird, müsse zunächst der Bedarf plausibel nachgewiesen werden. Der Bedarf werde anhand einer Bedürfnisanalyse und einem Leistungsbeschrieb evaluiert. 
  • Umsetzung der Stossrichtungen der Beschaffungsstrategie der Bundesverwaltung: Im Zentrum steht das Thema Nachhaltigkeit mit den Dimensionen Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Soziales. Aber auch Innovationen sollen nach einer Risikoabwägung zugelassen werden können. Insgesamt seien die Beschaffungsverfahren anbieterfreundlich zu gestalten. 
  • Abbildung der Neuorientierung des Beschaffungswesens in der Vergabekultur: Für ordentliche Vergaben brauche es Verantwortliche mit entsprechenden Kompetenzen, die auch über entsprechende Handlungsfreiräume besitzen. 
  • Ausbau des Beschaffungscontrollings zu einem Führungsinstrument: Das Monitoring und Beschaffungscontrolling werde zu einem Instrument der Steuerung und Führungsunterstützung weiterentwickelt. Dafür zuständig sei künftig die Armasuisse. 

Die neue Strategie umfasse alle Arten von Beschaffungen im VBS - sowohl zivile als auch militärische. Von dieser Strategie wird voraussichtlich auch das neue Bundesamt für Cybersicherheit betroffen sein, das neu dem VBS angehören soll. Die entsprechenden Strukturen werden vom VBS zusammen mit dem EFD bis Ende März erarbeitet. Der Entscheid war nicht unumstritten - die Tatsache, dass Cybersecurity und Cyberdefense im gleichen Departement angesiedelt werden, gefällt nicht allen, wie Sie hier lesen können

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