Studie von IFZ und E-Foresight

Die Migros Bank ist die digitalste Schweizer Retailbank

Uhr
von Maximilian Schenner und jor

Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug und E-Foresight haben den Digitalisierungsgrad von 41 Retailbanken im Privatkundenbereich in der Schweiz untersucht. Gegenstand der Analyse waren angebotene Funktionalitäten sowie Produkte und Dienstleistungen für Privatkunden. Die Migros Bank belegt im Ranking den ersten Platz, gefolgt von der UBS.

(Source: Alex Ruhl-shutterstock_765895681)
(Source: Alex Ruhl-shutterstock_765895681)

Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) hat in Zusammenarbeit mit E-Foresight den Digitalisierungsgrad von Schweizer Retailbanken untersucht. Wie die Hochschule Luzern in einem Blogeintrag schreibt, wurden die Ergebnisse der Studie im Rahmen der IFZ-Konferenz "Innovationen im Banking" vorgestellt.

Migros vorneweg

Das Ergebnis: Die Migros Bank belegt im Ranking den ersten Platz und darf sich als digitalste Schweizer Retailbank im Privatkundengeschäft bezeichnen. Die UBS gibt den Spitzenplatz nach zwei Jahren ab und landet auf Rang zwei. Dahinter folgt die VZ Depotbank. In der ungewichteten Liste belegt die krisengebeutelte Credit Suisse den vierten Platz, die Luzerner Kantonalbank den fünften. In der gewichteten Rangliste belegen die Raiffeisen-Gruppe und die CS die Ränge vier und fünf. Insgesamt zeigt das Ranking, dass grössere Banken ein grösseres Digitalangebot für Privatkunden haben.

Rangliste der digitalsten Retailbanken der Schweiz

Rangliste der digitalsten Retailbanken der Schweiz (links: ungewichtete Liste, rechts: gewichtete Liste / Source: Screenshot)

Das IFZ führte die Untersuchung laut HSLU zusammen mit E-Foresight im April 2023 durch. Dafür seien 41 Retailbanken untersucht worden, die in der Schweiz im Privatkundenbereich tätig sind. Analysiert wurden digitale Funktionalitäten, Dienstleistungen und Produkte für die Privatkunden der Banken, wie es weiter heisst. Im Fokus sei die Verfügbarkeit solcher Angebote gestanden, nicht die Qualität, schreibt die HSLU.

Die Erfassung der Angebote wurde in zwölf Themenblöcke unterteilt: "Funktionalitäten auf Website & generelle Serviceangebote","E-Banking", "Mobile Banking", "Touchpoints und Kundeninteraktion", "Finanzieren", "Anlegen und Vorsorgen", "Zahlen", "Digitalisierungsgrad in der Filiale", "Bank-nahe Dienstleistungen", Einsatz von "Data Science/Analytics und Machine Learning", "Automatisierung und Prozesseffizienz", und Einsatz von verschiedenen "Technologien".

Für die erste Reihung wurde die Anzahl der Angebote addiert. Die zweite Tabelle enthält zusätzlich eine Gewichtung, basierend auf der Einschätzung der Studienautoren. Gewissen Funktionen werde dabei eine höhere Bedeutung beigemessen als anderen. Der Maximalwert beträgt 103 (ungewichtet) respektive 10.59 Punkte (gewichtet).

Sub-Rankings

Im Rahmen der Studie wurden auch verschiedene Sub-Rankings für die zwölf untersuchten Teilbereiche erstellt, wie es weiter heisst. So habe etwa die UBS den Bereich E-Banking für sich entscheiden können, gefolgt von der VZ Depotbank und der Raiffeisen-Gruppe.

Im Bereich digitales Anlegen und Vorsorgen liegt die Migros Bank in Front. Dahinter folgen die BCV, die VZ Depotbank und die Zürcher Kantonalbank ex aequo auf dem zweiten Platz.

Was sagt die Kundschaft?

Des Weiteren wurden etwas mehr als 1000 Schweizerinnen und Schweizer zum Nutzen der oben genannten Funktionen befragt. Kundinnen und Kunden der Banken erachten demnach folgende Funktionen als besonders nützlich:

  • Sperren und entsperren von Debitkarten und Kreditkarten
  • Einsehen der Kreditkarten-Transaktionen im Mobile Banking
  • Online-Adressänderungen
  • Online-Anpassung der Limite der Kreditkarte/Debitkarte
  • Ein digitales Vertragsarchiv für Bankverträge (mit Zugriff auf alle Verträge der bestehenden Bankbeziehung)
  • Digitale Signatur
  • Einrichten von Regeln für die Saldosteuerung
  • Online-Eröffnung von Zusatzkonten

Übrigens: Mobile Banking ist hierzulande inzwischen verbreiteter als das klassische E-Banking. Die meisten Zahlungen lösen Nutzende jedoch nicht auf dem Smartphone aus, sondern am PC respektive am Laptop, wie aus einer Studie der HSLU hervorgeht.

Webcode
pAbAwKzy