Verbandsnachrichten von Asut

Networks in Mobility – wie funktioniert die Vernetzung?

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von Christine D’Anna-­Huber, Redaktion, Asut-Bulletin

Die Vernetzung von Verkehrsträgern, Mobilitätsakteuren und Innovationsökosystemen gilt als einer der wichtigsten Pfeiler einer zukunftsfähigen Mobilität. Die diesjährige DACH-Mobilitätskonferenz, die am 15. November 2023 unter der Ägide von Asut, Astra, ITS-ch und TCS sowie den ITS-Partnerverbänden ITS Germany, ITS Mobility und ITS Austria im Berner Kursaal stattfindet, geht der Frage nach, wie es in der Schweiz und in Europa mit der Umsetzung der Vernetzung steht.

Christine D’Anna-­Huber, Redaktion, Asut-Bulletin. (Source: zVg)
Christine D’Anna-­Huber, Redaktion, Asut-Bulletin. (Source: zVg)

Wir leben in einer mobilen Gesellschaft: Kaum etwas prägt unseren Alltag und unsere Wirtschaft so stark wie die Mobilität. Sie ist zu einem zentralen Element unseres täglichen Lebens geworden, sie treibt uns an und bringt uns weiter. Das kann sie allerdings nur so lange, wie wir über ein zuverlässiges und sicheres Verkehrssystem verfügen. Doch dieses System stösst zunehmend an seine Grenzen. 

Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer der grössten Treiber der Mobilität ist die Mobilität selbst: Der Verkehr kurbelt die wirtschaftliche Entwicklung an, das Wirtschaftswachstum wiederum trägt zum weiteren Verkehrswachstum bei. Die Verkehrsinfrastrukturen halten mit dieser Entwicklung kaum noch Schritt, dazu fehlen der Platz, die finanziellen Mittel und die Zeit. Doch auch die Mobilitätsbedürfnisse und die Wahrnehmung der Mobilität selbst verändern sich, werden vielschichtiger und komplexer. Die Menschen wollen Verkehrssysteme, die ihnen das Leben vereinfachen, die bedürfnisorientiert, gleichzeitig aber auch energieeffizienter und klimaneutral sind.

Vernetzung als Chance für Innovation

Eine solche nachhaltige Mobilität der Zukunft wird nur möglich sein, wenn wir die Mobilität von heute gründlich überdenken. Vier Schlüsselworte werden dabei immer wieder genannt: Vermeiden, verlagern, verträglich gestalten und – eminent wichtig – vernetzen sollen dabei helfen, Verkehr und Umwelt besser in Einklang zu bringen. Mit der Vernetzung, dem vierten dieser strategischen Ansätze, bei dem die ICT-Branche eine zentrale Rolle spielt, wird sich das Asut-Kolloquium im November vertieft auseinandersetzen.

Mit Vernetzung ist einerseits natürlich die technische Vernetzung gemeint, die Integration der Verkehrsträger Strasse, Schiene, Luft und Wasser für eine reibungslose multimodale Mobilität mit den jeweils am besten geeigneten öffentlichen oder privaten Verkehrsmitteln. Und andererseits die möglichst effiziente Nutzung der bestehenden Infrastrukturen und Transportmittel durch eine bessere Auslastung. Zentral dabei ist der Datenaustausch zwischen Fahrzeugen, Infrastrukturen und Verkehrsteilnehmenden. Vernetzung ist aber nicht nur das Zusammenspannen von Systemen, sondern, aufseiten der Mobilitätsgestaltenden, auch die Chance, über den Tellerrand hinauszuschauen, Innovationen und neue Geschäftsmodelle zu wagen und neue Mobilitätskonzepte zu entwickeln. Und aufseiten der Mobilitätsnutzenden ist es die Offenheit und Akzeptanz, die neuen, vernetzten Mobilitätsformen und -konzepte optimal zu nutzen.

Wo stehen wir wirklich?

So weit die Theorie. Doch welche Rolle kommt der Vernetzung heute in der angestrebten Verkehrswende in der Schweiz und in Europa tatsächlich bereits zu? Wer oder was bremst, wer gibt Gas, welche Ansätze bewähren sich, welche Technologien eignen sich am besten? Gelingt es, unternehmensübergreifende Geschäftsmodelle zu entwickeln, funktioniert die Kooperation zwischen Unternehmen? Und wie steht es mit den innovativen Plattformen und Ökosystemen, die unser Mobilitätsverständnis revolutionieren sollen? Mit solchen Fragen wird sich die DACH-Mobilitätskonferenz am 15. November 2023 im Kursaal in Bern kritisch auseinandersetzen. Der gemeinsam von Asut, ITS-ch, Astra und TCS mit den Partnerverbänden ITS Austria, ITS Mobility und ITS Germany ausgerichtete Event zählt dafür auf eine hochkarätige Liste von Referentinnen und Referenten. 

Was es (nicht zuletzt auf politischer Ebene) braucht, damit Neues gefördert werden kann und Innovation gelingt, weiss etwa Innosuisse-Direktorin Annalise Eggimann. Welchen Mindset eine vernetzte Welt benötigt, kann Gian-Mattia Schucan anschaulich erklären: Der Ururenkel des ersten Direktors der Rhätischen Bahn hat seinen Managerjob aufgegeben, um mit der Ticket-App Fairtiq das Billett neu zu erfinden. Der Wiener Michael Kieslinger möchte mit dem von ihm gegründeten IT-Unternehmen Fluidtime die noch immer sehr autozentrierten Menschen zum Umdenken bewegen und von smarten Mobilitätslösungen überzeugen. Lara Amini, Co-Foun­derin von Loxo, dem Start-up, das das erste völlig autonome und emissionsfreie Lieferfahrzeug auf die Strassen Europas bringen will, spricht über die Bedeutung von Daten als systemrelevante Infrastruktur für eine zukunftsfähige Mobilität. Stefan Mayr, Co-Geschäftsführer Verkehrsauskunft Österreich, berichtet, wie die österreichischen Verkehrsverbünde auf nationaler und EU-Ebene Synergien erschliessen, Prozesse optimieren und innovative Lösungen entwickeln und welche Hemmnisse dabei überwunden werden müssen. Über den erfolgreichen Aufbau und die Governance von digitalen Wachstumsplattformen und Innovationsökosystemen referiert Michael Hilb, Professor an der Universität Freiburg. 

VIPs der Mobilitätsszene

Zu den Referentinnen und Referenten gehören weitere VIPs der Mobilitäts- und Innovationsszene wie Judith ­Häberli,  Mitgründerin des Zürcher Flottenmanagement-Start-ups Urban Connect, Thomas Küchler, Südostbahn-Chef, und Openmobility-Präsident, Maciej Muehleisen, Mitglied der Forschungsgruppe «Network Architectures and Protocols – Radio Networks for Verticals» im Ericsson ICT Development Center «Eurolab» bei Aachen, Spezialist für drahtlose Kommunikation in der Automobilbranche, der Verkehrstechnologieexperte Martin Russ, Geschäftsführer von Austriatech, sowie Michael Sauter, Head of Entrepreneurship-Center beim Zentrum für Innovation und Digitalisierung (ZID) in Bern, der genau weiss, wie aus zündenden Ideen handfeste Innovation wird.

Wie es mit der Vernetzung steht, werden die Teilnehmenden an der DACH-Konferenz auch auf ganz persönlicher Ebene konstatieren können. Denn wie immer bietet der Anlass im Kursaal den idealen Rahmen für Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung und dafür, wertvolle Kontakte über die Branchengrenzen hinaus zu pflegen und sich in der Begleitausstellung über die neuesten Mobilitätstrends zu informieren. 


DACH-Mobilitätskonferenz – Asut-Kolloquium / Fachtagung ASTRA, ITS-ch und TCS
Networks in Mobility – wie funktioniert die Vernetzung?

15. November 2023
9.00 – 16.30 Uhr
Kursaal Bern, Kornhausstrasse 3, 3013 Bern
Weitere Informationen und Anmeldung: events.asut.ch

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