Dienstleistungen mit Weltrauminfrastruktur

Diese Cyberrisiken sieht der Bundesrat im Weltraum

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von Coen Kaat

Der Bundesrat hat einen Bericht gutgeheissen, der sich mit den "Cyberrisiken im All" befasst. Darin geht er primär auf Abhängigkeiten im Bereich der Weltrauminfrastruktur ein. Der Bericht formuliert mehrere Massnahmen, wie die Schweiz sich stärker einbringen kann.

(Source: dimazel / AdobeStock.com)
(Source: dimazel / AdobeStock.com)

Der Bundesrat hat Ende Oktober 2023 seinen Bericht "Cyberrisiken im All" gutgeheissen. Damit reagierte der Bundesrat auf ein Postulat, das die Noch-National­rätin und Swico-Geschäftsführerin Judith Bellaiche im Dezember 2021 eingereicht hatte.

Mit "Cyberrisiken im All" sind natürlich keine Hacker­angriffe von E.T., den Cardassianern und Co. gemeint. Der Bund befasste sich in dem Bericht mit ­Cyberrisiken, die sich durch die Abhängigkeiten von anderen Ländern im Bereich Weltrauminfrastruktur für die Schweiz ergeben, wie es darin heisst. Die kritischen Abhängigkeiten von Dienstleistungen, die auf diese Infrastruktur zurückgreifen – etwa im Bereich der Kommunikation –, dürften weiter zunehmen.

Die Schweiz habe einen vergleichsweise kleinen und wenig versorgungs- und sicherheitskritischen Bestand an Weltrauminfrastruktur. Daraus würden sich auch nur begrenzt Möglichkeiten ergeben, im Betrieb der Weltrauminfrastruktur die Cybersicherheit zu stärken. Als Forschungs- und Entwicklungsstandort für diese Technologien kann die Schweiz aber verschiedene Massnahmen ergreifen. Dazu zählt etwa, die Erhöhung der Cybersicherheit von Soft- und Hardware durch einen Security-by-Design-Ansatz zu fördern.

Eine weitere mögliche Massnahme wären schweizweite Anreize oder Auflagen für private Hersteller und Betreiber der Weltrauminfrastruktur. Beide Massnahmen würden in den Rahmen der Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken (NCS) fallen.

Ferner sieht der Bundesrat auch auf dem internationalen Parkett potenzielle Massnahmen. Dazu zähle etwa eine intensivierte Zusammenarbeit in der Raumfahrtforschung und eine stärkere Beteiligung an internationalen Technologieentwicklungs- und Forschungsprogrammen. Dies könne langfristig den Zugang zu Weltrauminfrastrukturen sicherzustellen. Wenn sich die Schweiz in solchen Programmen ihre Schlüsselkompetenzen festigt und weiterentwickelt, kann sie sich frühzeitig positionieren und sich als "Weltrauminfrastrukturen sicherzustellen", wie es in dem Bericht heisst.

Der Bundesrat formulierte acht mögliche Massnahmen. Wenn es um die konkrete Umsetzung geht, gibt er den Ball jedoch ab. Die zuständigen Departemente sollen die Massnahmen prüfen. Die Umsetzung erfolge im Rahmen der bewilligten Kredite durch die Departemente in ihren Zuständigkeitsbereichen.

Mehr zum Thema Abhängigkeiten und der Cybersouveränität lesen Sie hier im Interview mit Florian Schütz, dem Delegierten des Bundes für Cybersicherheit. Darin sagt Schütz, wie die Schweiz eine möglichst grosse Handlungsfreiheit erreicht und welchen Beitrag die Privatwirtschaft und die Start-up-Szene dazu leisten können.

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