Potenzielle Milliardenschäden

Versicherungsverband warnt vor Cyber-Jahrhundertattacke

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von Yannick Züllig und zwi

Der Schweizer Versicherungsverband hat Zahlen zum Markt für Cyberversicherungen veröffentlicht. Der Bericht warnt vor einem Cyber-Jahrhundertereignis, das einen Milliardenschaden nach sich ziehen könnte.

(Source: Scott Graham / Unsplash)
(Source: Scott Graham / Unsplash)

Der Schweizerische Versicherungsverband (SVV) veröffentlichte neue Zahlen und ein Risikomodell zu den allgegenwärtigen Cyberrisiken. In der Schweiz besteht noch ein großes Potenzial für Cyberversicherungen.

Gemeinsam mit dem Risikobewertungsunternehmen Moody’s RMS hat der SVV eine Risikomodellierung für Cyberrisiken erarbeitet. Dabei wurden das Ausmass und die Wahrscheinlichkeit von übergrossen Cyberereignisschäden berechnet.

Das Modell sieht eine einprozentige Chance für ein Cyberereignis vor, das mit einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von über 2.5 Milliarden Franken einherginge. Ein solches Ereignis ist also durchschnittlich einmal in hundert Jahren zu erwarten. 

Aktuell sind jedoch nur Schäden in Höhe von knapp 155 Millionen Franken versichert. Demnach besteht in der Schweiz eine Cyberversicherungslücke von knapp 90 Prozent.

46'000 versicherte Unternehmen

Diese Lücke ist aufgrund der geringen Verbreitung von Cyberpolicen nicht überraschend. Derzeit sind erst etwas mehr als 7 Prozent der Unternehmen in der Schweiz gegen Cyberangriffe versichert.

Der Bericht des SVV zeigt ausserdem den aktuellen Umfang des Cybersicherheitsmarktes in der Schweiz: Für das Jahr 2022 hat der Branchenverband der Privatversicherer ein Prämienvolumen von rund 108 Millionen Franken erhoben, das sich auf 46’000 Unternehmenskunden und rund 292’000 Privatkunden verteilt.

Gleichzeitig wächst der Markt für Cyberversicherungsangebote auch in der Schweiz rasant. Im Schnitt wird alle zwei Jahre mit einer Verdoppelung des Prämienvolumens gerechnet. "Das Potenzial für Cyberversicherungen ist in der Schweiz nach wie vor gross", sagt SVV-Direktor Urs Arbter.

Gemäss Martin Jara, CEO von Helvetia Schweiz und SVV-Vorstandsmitglied, ist es nun an der Branche, die bestehenden Versicherungslücken zu schliessen: "Dabei stehen drei Massnahmen im Vordergrund: die Umsetzung spezifischer Präventionsmassnahmen durch die zu versichernden Unternehmen, eine systematische Datenerhebung in Zusammenarbeit mit den entsprechenden staatlichen und wissenschaftlichen Institutionen sowie eine Steigerung der aktuellen Marktabdeckung."

Der Chef der Zurich-Versicherung geht indes davon aus, dass Cyberrisiken bald nicht mehr versicherbar sein werden. Warum, erfahren Sie hier.

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