Schafft auch schwieriges Gelände

CERN schickt einen Roboterhund auf Überwachungspatrouille

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von Yannick Chavanne und Übersetzung: René Jaun, msc

Cernquadbot heisst das neueste Mitglied der Roboterflotte am Kernforschungszentrum CERN. Der autonome Vierbeiner soll Strahlung messen können und sich auch von Hindernissen in schwierigem Gelände nicht abhalten lassen.

Cernquadbot führt Strahlungsmessungen am CERN durch. (Source: M. Struik/CERN)
Cernquadbot führt Strahlungsmessungen am CERN durch. (Source: M. Struik/CERN)

Roboterhund Spot von Boston Dynamics ist ebenso bekannt wie Anymal vom Schweizer Start-up Anybotics. Mit Cernquadbot wächst die Schar der autonomen vierbeinigen Roboter weiter. Wie der Name schon sagt, setzt ihn das europäische Kernforschungszentrum CERN ein.

Wie das in der Westschweiz gelegene Institut mitteilt, hat Cernquadbot erst kürzlich seine erste Testmission erfüllt. Ziel seiner Aufgabe war es, die Strahlung an einem bestimmten Ort zu messen, wie es unter Berufung auf Chris McGreavy, Roboteringenieur in der CERN-Gruppe Controls, Electronics and Mechatronics (CEM), heisst. Die Herausforderung: auf dem Testgelände lagen "grosse Bündel von losen Drähten und Rohren auf dem Boden, die rutschen und sich bewegen und den Durchgang selbst für Menschen schwierig machen", erklärt McGreavy. Für Cernquadbot kein Problem. Er sei während der gesamten Inspektion "völlig stabil" geblieben, sagt der Forscher.

Cernquadbot ist nicht das erste Mitglied der Roboterflotte am CERN, wie es in der Mitteilung heisst. Es gibt dort bereits den Cernbot in verschiedenen Grössen und Konfigurationen, den Monorail Inspection Train (TIM) sowie den Cranebot. Diese Roboter können schwere Lasten wie Roboterarme und andere Werkzeuge transportieren, stossen jedoch in hindernisreichen Umgebungen oder bei Treppen an ihre Grenzen.

Intern entwickelte Algorithmen

Aktuell entwickelt das für die Roboterflotte zuständige Teams Tools und erweiterte Steuerungsalgorithmen für den Cernquadbot und künftige Roboterhunde. Längerfristiges Ziel ist, sie in Experimentierkavernen einzusetzen, wie etwa jener des ALICE-Detektors. Dort gibt es metallene Treppen und enge Gänge, die die Vierbeiner meistern müssen, um den Zustand der Experimentalkavernen und ihre Umweltbedingungen zu überwachen. Konkret sollen sie etwa Wasserlecks oder Brände erkennen, aber auch Fehlalarme identifizieren können. Angedacht sei auch, dass Cernquadbot mit den vier Monorail-Robotern zusammenarbeitet, die derzeit entlang des 27 Kilometer langen Tunnels des Large Hadron Collider (LHC) im Einsatz sind, heisst es beim CERN.

Der Roboterhund wurde übrigens nicht gänzlich am CERN entwickelt, wie in einem vom Forschungszentrum bereitgestellten Video zu erkennen ist. Auf den Seiten des Roboters sind der Name des Herstellers und das verwendete Modell zu lesen. Demnach basiert Cernquadbot auf dem Go1 des chinesischen Unternehmens Unitree, das mehrere Modelle von Robotern mit Sensoren und KI vermarktet.

Roboterhund Anymal kurvt derweil unter anderem durch Rechenzentren von Digital Realty. Seine Mission ist es, die Anlage zu überwachen und bei Abnormalitäten Alarm zu schlagen. Mehr dazu lesen Sie hier.

 

 

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