Träume einer Super-App und Betrüger im Überfluss

Whatsapp feiert seinen 15. Geburtstag

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von Sara Meier und yzu

Der Messenger Whatsapp wird 15 Jahre alt. Die App ist weiterhin äusserst beliebt und könnte in Zukunft zu einer sogenannten Super-App werden. Whatsapps Beliebtheit lockt aber auch viele Betrüger an, welche über den Messenger vermehrt Kontakt zu potentiellen Opfern aufnehmen.

(Source: Dima Solomin / unsplash.com)
(Source: Dima Solomin / unsplash.com)

Vor 15 Jahren kam eine App in die Appstores, die heute für die zwischenmenschliche Kommunikation von weltweit fast 3 Milliarden Nutzenden eine tragende Rolle spielt. Whatsapp startete damals als reine Chat-App. Nach der Übernahme durch Meta folgten weitere Funktionen wie Anrufe, Status und seit kurzem auch Kanäle. In einigen Ländern laufen gerade erste Testversuche mit einer Bezahlfunktion, wie "SRF Espresso" in einem Radiobeitrag berichtet. Whatsapp entwickelt sich langsam zu einer sogenannten Super-App. Das berühmteste Beispiel einer solchen Super-App ist Wechat, eine chinesische App, die von 1,3 Milliarden Menschen hauptsächlich in China als Messenger, Social Media, Gamingplattform und auch als Bezahldienst verwendet wird. 

Super-Apps - In China erfolgreich

Wie erfolgreich eine Super-App im Westen sein kann, ist umstritten. Wie "SRF" schreibt, gibt es in China im Vergleich zu westlichen Ländern viel weniger Konkurrenz. So haben sich Bezahlapps wie Twint bei uns in der Schweiz oder auch Paypal international sich bereits etabliert. Ebenso gibt es neben Facebook, Instagram, Twitter/X verschiedene Social-Media-Plattformen, während es in China aufgrund von Zensur innerhalb der allgemeinen Bevölkerung vor Wechat praktisch keine Social-Media-Nutzung, geschweige denn Internetnutzung als solches, gab. 

Auch Betrüger mögen Whatsapp

Wo viele Menschen online zusammenkommen, sind Betrüger oft nicht weit davon entfernt. Zwar sind Chatverläufe durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung vor den Augen Unbefugter grundsätzlich geschützt, jedoch können alle mit allen jederzeit Kontakt aufnehmen und somit betrügerische Nachrichten schicken. Eine Liste mit verschiedenen Whatsapp-Betrugsmaschen hat "Norton" erstellt. Bei Whatsapp kommt es nicht nur zu ursprünglich durch Phishing-E-Mails bekannte Taktiken wie Phishing, sondern auch zu aus Telefonbetrugsmaschen bekannte Vorgehensweisen wie dem Enkeltrick. Um sich vor Whatsapp-Betrügern zu schützen, können Nutzende auf die gleichen bewährten Tricks wie bei E-Mails zurückgreifen. So sollte man keine verdächtigen Links oder Dateianhänge öffnen und unbekannte Nummern, die ungefragt eine Kontaktaufnahme erzwingen wollen, sperren. Zudem sollten Leute keine sensiblen Informationen wie Passwörter, Verifizierungscodes oder Kreditkartendaten über Whatsapp weitergeben. Eine weitere Schutzmöglichkeit ist ausserdem das Aktivieren der Zwei-Faktor-Authentifizierung. 

Wachstum vor Sicherheit

Whatsapp hat laut SRF-Digitalredaktor Jürg Tschirren zwei Probleme im Umgang mit Betrugsversuchen. Einerseits bekomme Whatsapp aufgrund der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Nachrichten nicht viel von den Betrugsversuchen mit, wenn diese nicht aktiv von Nutzenden gemeldet werden. Zudem sei Whatsapp schlicht zu gross geworden, so dass eine genaue Kontrolle nicht möglich sei. "Meta hat, nicht nur bei Whatsapp, sondern auch bei Facebook oder Instagram, das Wachstum der Plattform immer über die Sicherheit der Nutzenden gestellt", sagt Tschirren im Radiobeitrag von "SRF Espresso". 

Apropos Meta: Der Konzern führte im Dezember 2023 die Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle Chats auf Facebook und Messenger als Standard ein. Mehr dazu lesen Sie hier.

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