Kampf um die Vorherrschaft in der Cloud

Google verkauft neu Windows und drückt Cloud-Preise

Uhr | Aktualisiert

Nach der massiven Vergünstigung für sein Cloud-Angebot Drive senkt Google auch die Preise für die Compute Engine. Der Internetgigant verkauft zudem neu Windows-Lizenzen. Die Ankündigung ist vor allem als Angriff auf den Cloud-Marktführer Amazon zu werten.

Vor etwas mehr als einer Woche senkte Google die Preise für sein Cloud-Angebot Drive und setzte so Konkurrenten wie Dropbox und Apple unter Druck. Nun läutet Google die zweite Phase im Kampf um die Vorherrschaft in der IT-Wolke ein: Auch Googles Cloud-Angebote, die auf Unternehmen abzielen, werden um 30 bis 85 Prozent günstiger - ein direkter Angriff auf den Platzhirsch Amazon.

Cloud-Speicher soll künftig 2,6 US-Cent pro Gigabyte kosten, schreibt Google-Manager Urs Hölzle in einem Blogbeitrag. Die meisten Kunden würden so 68 Prozent weniger bezahlen als bisher. Das Infrastructure-as-a-Service-Angebot (IaaS) Compute Engine werde 32 Prozent günstiger, der Platform-as-a-Service (PaaS) App Engine 33 bis 50 Prozent, und der Big-Data-Dienst Bigquery 85 Prozent.

Auch seine Preismodelle habe Google vereinfacht, und es wurden weitere Tools für Entwickler von Cloud-Apps veröffentlicht. Die Compute Engine von Google unterstützt neu auch Red Hat Enterprise Linux, Suse Linux Enterprise Server und Windows Server 2008 R2 in einer Testversion. Das bedeutet, dass Google zukünftig auch Windows-Lizenzen verkaufen wird. Laut The Register ist Google dafür ein SPLA (Services Provider License Agreement) mit Microsoft eingegangen.

Mit dem Angebot Managed Virtual Machines rücken die Compute Engine und die App-Engine zudem näher zusammen - die Grenzen zwischen IaaS und PaaS schwinden also auch bei Google.